SEKA-SISTERS :: TWAHI/EFA

Immer, wenn das Fest der Liebe naht, stehen Benefizaktionen ins Haus. Die meisten wohlkalkuliert, denn uns geht’s ja gold, da draußen aber irgendwo in bitterer Kälte gibt’s tatsächlich Hunger, Elend, Krieg, Obdachlosigkeit und wenig Hoflhung. Also sei der Mensch im warmen Heim nun edel, hilfreich und gut. Im Falle der „Seka“-CD sollte das Notopfer leicht fallen.

„Seka“ bedeutet im Serbokroatischen zum einen „Schwester“, zum anderen steht der Begriff für die Abkürzung von „Seminara kuca“, d. h. Seminarhaus. Dieses unterstützenswerte Haus ist ein Erholungs- und Rehabilitationsheim für kriegstraumatisierte Frauen und Kinder auf der heute kroatischen Adriainsel Brac. 17 singende Songschreiberinnen, zumeist aus dem irisch-britisch-schottischen Umfeld, stellten sich und ihre Lieder kostenfrei zur Verfügung, ergänzt durch wundervolle Raritäten aus Amerika, etwa John Doe (X) mit „Field Of Dirt“ und Chris & Carla mit „Made To Burn“. Von Mary Black bis Mary Coughlan, von der Oyster Band bis zu den Whiskey Priests, der „5£/C4“-Sampler bietet ein breites Spektrum an bodenständigen, herzergreifenden und auch fröhlichen Songs der aktuellen Folkpop-Szene. Jeder Song eine kleine Perle.

Das Projekt SEKA wurde im Juni 1997 ins Leben gerufen und ist natürlich auf Spenden angewiesen. Zwar konnte in diesem Jahr ein leüfötderung durch die Europäische Kommission erreicht werden (rätselhafte 39 Prozent), doch im Vergleich zu anderen musikalischen Hilfsorganisationen – wie etwa der amerikanischen „Red Hot“-Stiftung – ist SEKA im sprichwörtlichen Sinne noch ein Waisenkind, das finanziell auf wackeligen Füßen steht Von jedem verkauften Exemplar dieses Albums geht immerhin eine Deutsche Mark an SEKA. Es lohnt sich also doppelt, das in seiner musikalischen Auswahl geglückte Album zu erwerben. Seien Sie doch einfach mal edel, hilfreich und gut, das paßt nicht nur zur Jahreszeit.

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