Short cuts

Sum41

All Killer, No Filier imercury) Den einen oder anderen Filier haben die Amerikaner schon eingebaut, aber die Killer überwiegen tatsächlich. In „Fat Lip“ wird fröhlich zusammengefaßt, was an Rap-Punk-Pop albern ist – um dann genau diesen Sound auszureizen. Blink revisited? Natürlich, aber Sum41 nehmen sich dabei selbst nicht so ernst, haben einen Sinn für schmissige Melodien und auch wenn der Sänger sich leider Bizzy D nennt, so plärrt er doch nicht so hysterisch wie Fred D. Angenehm3,0

Kuhn

(WEAI Die Fönwelle hat Dieter Thomas Kuhn gerade noch rechtzeitig abgelegt und dem Schlager-Hype kurz vorm Kollaps Adieu gesagt Eigene Musik wollte er machen, aber nun hat er sich leider doch auf Kollegen verlassen. Bei Niels Frevert und Michel van Dyke ist das ja durchaus verständlich – aber warum Lukas Hubert und Carsten Pape? Die schrieben Kuhn kitschige bis peinliche Texte zu seichtem Sound zwischen NDW, 80er-Jahre-Pop und eben doch Schlager. Immerhin, „Mond über Texas“ hat ja seinen eigenen komischen Charme, „Vor mir nur das weite Meer“ und „Hotelzimmerstunden“ verbreiten sanfte Melancholie. So können es weitergehen – noch schöner wäre es jedoch, wenn Kuhn demnächst seine eigenen Ideen vertonen würde.2,5

InExtremo

Sünder ohne Zügel imercübyi Mittelalter-Metal ist nun nicht mehr der letzte Schrei, aber schreien möchte man schon bei pathetisch gegrollten Zeilen wie „Über den Wolken und unter dem Meer, hinter all deinen Sünden werde ich dich finden.“ Die Berliner setzen vermehrt auf Technik, nebenbei aber immer noch auf Dudelsäcke, Flöte und Harfe. Das macht ihre ach so provokanten Texte und lahmen Melodien nicht aufregender. Da freut man sich fast über die verhunzten Camina Burana-Bearbeitungen zwischendurch. 1,0 Ben Becker Wir heben ab (SING SING/BMG) Mit seiner Zero Tolerance Band will der Schauspieler jetzt noch einmal zeigen, dass er ernst meint mit dem Singen. Allein, er kann es nicht „Wie Mick Jagger auf der Bühne, wie ich selbst an der Bai^ wie Gott im Himmel, so fühle ich mich“, spricht er, aber es klingt nicht cool, nur blutleer, und der unentschlossene Sound zwischen Barmusik und Witt hilft nicht weiter. Über „Helden“ wollen wir schweigen, da soll Bowie klagen. 2,0

Biohazard

Uncivilized ( s P v ) „Last Man Standing“ heißt ein neuer Track, und in der Tat zählen Biohazard zu den letzten Standhaften. Hardcoreler kamen und gingen, wurden kurz gehypt und schnell vergessen. Biohazard blieben, und sich selbst treu auch. Sozialkritik, vehement gerappt, mit wuchtigen Gitarren versehen -keine Revolution mehr, aber immer noch unglaublich dynamisch. 2,5

Zeke

Death Alley isubpop/cargO) Gerade als man dachte, Hardrocker posieren nicht mehr mit Jack-Daniels-Flaschen oder vor Satanssymbolen, da erwischt einen das neue Album von Zeke. Und wie es einen erwischt „Sänger“ Mark Of The Beast grölt wie Lemmy auf noch mehr Speed, die Band schrammelt dazu Punkrock, der sich garantiert nicht gewascht hat So gemein hat sich lange keine Band mehr ins Ohr gefressen- und dermaßen schnell: 16 Songs in 29 Minuten. Dies hier hat gar nichts mit Pop zu tun, und dasistgutso.3,5

The Raphaels

Supernatural (Track records) Big Country-Sänger Stuart Adamson auf Abwegen: Mit den Raphaels gönnt er sich wenig Pathos, klampft stattdessen auf der Akustischen und singt zu nettem Folk von einfachen Männern und alten Ländern, Geistern und Kirchen. 2,5

The Rasmus

Into (EDEL) , Jnto“ heißt auf finnisch Enthusiasmus – eine Qualität, die der Power-Pop von Rasmus zweifellos besitzt Zwar zündet nicht jeder Song, doch das Quartett weiß schon, wie ein Hit gelingen kann: nicht zu kompliziert, unprätentiös, emphatisch. 3,0

Lisa Miskovsky

(MERCURY) „Wie Fleisch und Kartoffeln“ sei ihre Musik manchmal, sagt die Schwedin. Tatsächlich ist es Gitarrenpop mit halbherzig modernen, nicht zu aufdringlichen Beats und einer hübschen, wenig ausdrucksstarken Stimme. Hausmannskost halt 2,5

Lnvebugs

Awaydays [warmer switzerlanD) Die Schweizer fürchten sich nicht vor schwelgerischem Pop, werfen sich mit Inbrunst in sehnsüchtige Melodien und schaffen es, mit einfachen Worten zu überzeugen:,,Music Makes My World Go Round“ mag schnulzig klingen, ist aber auch wahr. Versteckt covern sie noch „Rocket Man“. Man muss schon sehr cool sein, um so uncool zu sein.3,5

Rechenzentrum

The John Peel Session – K i t t y . y o ) Mit Worten von dieser Welt kann man die außerirdischen Sounds von Rechenzentrum praktisch nicht beschreiben. Sie kommen aus einer Galaxie, wo Computer Gefühle generieren können und Filme hörbar werden. Faszinierend. 3,0

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates