Short Cuts von Oliver Hüttmann & Jan Wigger

Omar

Best By Far(EPic/soNY musio Terrorvision Good ToGo(ROADRUNNER) Sem Debüt“There’sNothmgLike This“ war 1990 ein kleines Wunderwerk des Soul, und weil sich die schwarze Musik damals ohnehin noch mal erfand, wurde Omar gleich zum Acid Jazz mitgezählt und durfte auf dem Talkin Loud-Label veröffentlichen. Stevie Wonder hat den Engländer zu seinem Erben erhoben, zum Superstar hat er es jedoch nicht gebracht Auf seinem fünften Album geht er sehr versiert und sinnlich mit R&B, Funk, Jazz, Latin und Filmmusik der Sechziger und Siebziger um. Prägnant an den Songs aber ist nur seine variable, harmonische Stimme. Es fehlt ein Hauch Magie. 3,0

Ambivalence

ElectricTreatment (Epic/sony musio Ein seltsames, brillantes Album. Phife Dawg, Rahzel, J-Live und das Duo Guilty rappen zu den elastischen Beats des Japaners Takashi Yano, und die ruhig fließenden, sparsamen Electro- Sounds gehen mit den energischen Raps eine meditative Symbiose ein, die zurück zu den Wurzeln des HipHop führt. Die Essenz zeigt sich vor allem in drei ungemein groovigen Monologen. 4,0

DIverse

Business Chili Out ieoel records) Musik für eine gehetzte Start-up-Generation, die sich nach Feierabend im Qub entspannt? Der Titel ist bescheuert, das anvisierte Image auch, und eigentlich sollten famose Klangkünstler wie Jazzanova, Tosca, Beanfleld oder das Trüby Trio so etwas nicht nötig haben. Aber die Musik ist natürlich klasse-und sehr entspannend. 3,5

ACertain Frank

Nothing (EFA) Ex-Plan, Ex-Klangpioniere – F. Fenstermacher und Kurt Dahlke programmieren auf ihrem dritten Album als A Certain Frank schöne moderne, raffiniertleichte urbane Popmusik aus TripHop, Trance und Dub. Dennoch wird nur das Bestehende variiert.3,0

Farfarello

Semikolon (ariefacio) Man sollte endlich einen Punkt setzen hinter dieser Kleinkunstmusik aus Folklore, Klassik und Pop mit Harfe, Flöte, besinnlich-sphärischen Gitarrenmelodien und einem „Teufelsgeiger“. 1,5

Terrorvision

Good To Go

Die Briten haben immer viel Lärm gemacht und dreschen auch fiir ihr fünftes Album rüde auf ihre Instrumente ein. Punk Rock, Heavy Rock, Metal und Pop werden hier zu einem bizarren, sinnfreien Krach zusammengenietet Spaßterror für die Ohren. 2,0

Dossche

Durch die Zeit (ausfahrt records) Er ist der Psychologe der Düsseldorfer Electro-Szene und macht auch Musik. Natürlich dunkel schwärenden Electro-Rock. Und natürlich beschäftigt er sich mit der dunklen Seite der Seele. Originelles oder gar Neues ist seinem kühlen Sprechgesang nicht zu entnehmen. 1,5

Sven Schumacher

Sven Schumacher (Epic/sony musio In Amerika hätten sie ihm geraten, sich einen Künstlernamen zuzulegen, auch sollte er nicht vor einem Sportwagen posieren. Er hat für Curt Cress und Dirk Darmstaedter gearbeitet, das lässt Übles ahnen, spielt mit Musikern von Xavier Naidoo und hält sich trotz dünner Stimme mit seinem mal souligen, mal briti-I sehen Pop wohl für Sasha.1,5

Los Fabulous Bill Billys

Teenage Bowling Explosion

Die Billy Billys um den genialen Bill Billy verehren Elvis Presley und Brian Setzer und spielen Rockabilly und Surf-Swing mit in Deutschland bisher unbekannter Kompetenz. Zum Bowling wurden sie von dem Film „Kingpin“ inspiriert. Die Texte sind lustig, nicht albern. Famos. 4,0

Starflyer 59

EasyCome,EasyGo itooth & nah.) Die südkalifornische Combo um Sänger und Gitarrist Jason Martin wurde mehr als einmal als eines der bestgehüteten Geheimnisse des Rock-Undergrounds bezeichnet Nach fünfhoch gelobten Alben gibt es nun eine Retrospektive der Jahre 1994-2000 mit Demos, Singles, B-Seiten und Raritäten des Quintetts. Während die bedächtigen Songs an Sparklehorse gemahnen, erinnern die treibenderen Stücke an die Smashing Pumpkins. Auf zwei CDs dann doch ermüdend. 2,5

Cursive

Cursive’sDomestica (Saddle creek) Obwohl Sänger Tim Casher den stark autobiografischen Bezug des dritten Cursive-Albums stets verneint, mag man ihm nicht so recht glauben: Zuerst hat er geheiratet, um sich kurz darauf schon wieder scheiden zu lassen, was man „Cursire’s Domestica“ deutlich anhören kann. Unterstützt von Ted Stevens (Lullaby For The Working Class) überzeugen Cursive mit teils sperrigem, teils erstaunlich luftigem Gitarren-Pop auf ganzer Linie. 3,5

Solarscape

The Slow, Sad Truth Of Other People s Lives

(REWIKA/CARGO)

Mit Wiesbaden ist immer mal zu rechnen. Zwar klingt das deutsch-amerikanische Trio nicht selten wie eine Schnittmenge ihrer Label-Kollegen Tobacco und North Of America. Freunde von Pavement und Artverwandtem aber dürften an den Songs, bei denen Readymade-Sänger ZacJohnson mithalf, nichts auszusetzen haben. 3,0

The Bevis Frond

ValedictorySongs (woronzow/zomba) Wer hätte ernsthaft damit gerechnet, dass dem Londoner Genius Nick Saloman nach unzähligen Veröffentlichungen noch einmal ein solches Meisterwerk glückt? Das mit Oberlänge ausgestattete Album bewegt sich zwischen Guided By Voices und Pink Floyd, ist dabei episch, psychedelisch, friedvoll und wärmt die Herzen. Lustig, dass Salomans Stimme immer noch etwas nach dem frühen Peter Gabriel klingt Ein fabelhaftes Album – und hoffentlich nicht der Abschied! 4,0

Ambrose

The Grace O( Breakinq Moments

DEFIANCE RECORDS)

Was verheißungsvoll beginnt, kann auf längerer Distanz nur mit Abstrichen überzeugen: Das ambitionierte Quartett aus Karlsruhe wandelt auf ihrem Debüt allzu dicht auf den Spuren der “ U.S. Songs“ von EUiott. Beim nächsten Mal dürfte uns eine positive Überraschung ins Haus stehen. 2,5

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