Simon Joyner – The Lousy Dance :: Spröd, poetisch, klaustrophobisch: Trost von Trauerliedern aus einem Zimmer
Solange Leonard Cohen in der meditativ-idyllischen Hölle eines Klosters verdämmert, ist unser emotionaler Stoffwechsel gestört Es fehlt an jener hochwirksamen Substanz, die aus Poesie, Tristesse und Sophistication hergestellt wird und die uns Laughing Lenny in schöner Regelmäßigkeit zu verabreichen pflegte. Will Oldham ist kein adäquater Ersatz, seine Paranoia zu privat Simon Joyner auch nicht, aber näher ist dem Geiste Cohens noch keiner gekommen. Nicht dass der Mann aus Nebraska den großen Mystiker beerben wollte. Ehrgeiz scheint ihm überhaupt gänzlich abzugehen. Seine Songs verlegt er selbst: „published by Simon Joyner Is Not Important Music“. Und in den Linernotes seiner LP „Heaven’s Gate“ findet sich die hoffnungsfrohe Aussicht: „We may not cause a ripple/ But we can sink with grace.“ 4,0