SNAKE EYES von Brian De Palma :: ab 19. November

Als „Spiel auf Zeit“ wird der Thriller bei uns anlaufen, aber nur der Originaltitel macht Sinn: Nach der Anfangsszene mit einer Reporterin auf der Straße leiten die Filmbilder via TV-Kameras und Monitore 20 Minuten lang ohne Schnitt in ein volles Box-Stadion und den korrupten Cop Rick (Nicolas Cage) an den Ring, bis der hinter ihm sitzende US-Verteidigungsminister ermordet wird. Obwohl der Sicherheitsberater des Opfers, Ricks alter Freund Dünne (Gary Sinese), Sekunden später den Täter erschossen hat, läßt Rick die Arena abriegeln. Zeugen und Beteiligte schildern den Tathergang aus verschiedenen Perspektiven, wodurch die Auftaktsequenz zerlegt wird. Die Wahrheit erschließt sich erst durch die Videoaufzeichnungen und Überwachungskameras, unbestechliche elektronische Augen – die „Snake Eyes“. Das wirkt furchtbar brillant, die Finessen aber sind selbst ein Bluff, der von der Durchsichtigkeit des Plots ablenkt. In einigen guten Momenten ähnelt das Technikvehikel des Hitchcock-Epigonen De Palma immerhin den Film noir-Boxer-Krimis mit James Cagney oder Edward G. Robinson.

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