Sommer in Orange  :: Regie: Marcus H. Rosenmüller

Bayern 1980: Die 13-jährige Lili (Amber Bongart) muss mit ihrem jüngeren Bruder Fabian (Bela Baumann) von Berlin ins Dorf Talbichl ziehen. Dort wollen ihre Mutter Amrita (Petra Schmidt-Schaller) und ihre Freunde einen Bauernhof zu einem Bhagwan-Therapiezentrum ausbauen. Die Skepsis der Trachtengemeinde schreckt die Sannyasins in ihren orangefarbenen Gewändern nicht ab. Kinder sind da schon grausamer. Vor allem Lili mag sich bald nicht mehr gegen den Spott der Mitschüler wehren und die Lehren ihrer WG verteidigen. Sie sehnt sich nach Anerkennung, einem geregelten Tagesablauf – der Aufmerksamkeit ihrer Mutter. Doch die labile Blondine plant ohne ihre Kinder mit einem Sex-Guru nach Oregon auszuwandern.

„Om“ gegen „Amen“, Schützenverein gegen Urschreisitzung: In seiner liebenswerten Tragikomödie betont Regisseur Rosenmüller („Wer früher stirbt ist länger tot“) die allzu menschlichen Gemeinsamkeiten seiner Protagonisten. Hinter der vermeintlich zwanglosen Art der Erleuchtungswilligen flackern Borniertheit und Eifersucht auf, mancher Spießer erweist sich als unvermutet tolerant. Ein vergnüglicher, wahrhaftiger Heimatfilm.

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