South – From here On In

Das musste ja mal kommen. Und nun ist es da. Das Rock-Stück von der Werkbank des James Lavelle. Was vielleicht eine etwas unzulängliche Bezeichnung ist. Lavelle ist ja nicht Trevor Hörn und South nicht sein rockendes Retottenbaby. South sind Joel Cadbury, Brett Shaw und Jamie McDonald, Menschen aus Fleisch und Blut, eine Band aus drums & mres, und ihre Platte klingt, als wüssten sie schon länger, wie man einen anständigen Song zusammen bekommt.

Lavelle, der genialische Einzelgänger, der durch sein U.N.K.L.E.-Projekt(u.a. mit Radioheads Thom Yorke) Appetit auf die Arbeit mit einer Band bekam, ist ihr Co-Producet Nicht mehr und nicht weniger, was in seinem Fall aber mehr als nur genug ist. Wie vorherzusehen war, fährt der Mo Wax-Labelchef, dem wir Hochkaräter wie DJ Shadow, die Palm Skin Productions oder Money Mark zu verdanken haben, einen Rock-Dance-Crossover, der sich wiederum um einiges von den Vermutungen im Vorfeld unterscheidet. Das Rock-Album, von dem die Rede war, ist ein Pop-Album geworden. Die Stimmung ist bedeckt, nachdenklich, wie man’s heute gern hat in Britannien, dabei tendenziell weder abgründig noch oberflächlich gefühlsduselig: „Broken Head“ heißt das erste Stück, „Paint The Silence“ schon das zweite. Die akustische Gitarre ist die Grundlage aller Dinge, die ebenso effektiven wie unaufdringlichen Extras Cello, Hammond, Mellotron fügen sich wunderbar ein in den exzellenten, gleichsam grobkörnigen Sound, und die Tanzbarkeit ist genuin britisch: Rave. Und ja, tatsächlich bimmelt das Erbe der Stone Roses angenehm herum, dann wieder die frühen Roxy Music und gelegentlich ein bisschen Lennon und Cobain. Dass daneben auch Unerfreuliches anklingt, Oasis etwa, und ein paar der Lieder einfach durchhängen, ist vermutlich unvermeidbar bei einer so jungen Band.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates