Spain – I Believe
Love has left me all alone“ leidet Josh Haden in „Long Time Ago“. Wer dachte, dass sich auf „I Believe“, dem dritten Album von Spain, etwas geändert hätte, kennt den Songwriter und Bassisten der kalifornischen Langsamkeits-Fanatiker schlecht. Nein, Char- lie Hadens Sohn ist derselbe geblieben und mit ihm seine Songs: Ein jeder endet genau so, wie er beginnt, und hätte man Joe Pernice das Schwärmen ausgetrieben, er würde in etwa so klingen wie Josh Haden. Auch textlich ist Haden seiner Linie treu geblieben: Möglichst einfach und reduziert soll es sein, und so kommt ein Stück wie „Mary“ auch schon mal mit den immergleichen Worten aus: „Mary, Mary/ Put on your white lace.“
Die Themen? Haben kaum gewechselt Haden ist ein Besessener, dessen Denken wieder und wieder um Obsession und die unerfüllte oder vergangene Liebe kreist: „I know if we kissed / Then love would follow/ 1 know if we touched/ We’d lose our sorrow“, singt er apathisch und so prosaisch wie nur eben möglich. Worte wie ein flüchtiger Regenschauer. Haden ist keiner, der die letzten Dinge besingt. Natürlich kommt der andächtige, kristallin produzierte Singer/Songwriter-Pop des Quartetts selten übers mittlere Tempo hinaus. Vergleiche mit Souled American oder gar Smog hinken trotzdem ganz gewaltig: Verharrten die spartanischen Klagelieder von Bill Caüahan oft im Trostlosen, ist bei Spain stets Licht zu sehen.
So wie auf dem Cover von „l Believe“, das falsche Assoziationen weckt: Foto und Schriftzug lassen eher auf eine drittklassige Dark-Wave-Combo denn auf kalifornischen Pop mit leichtem Soul- und Country-Anstrich schließen. Aber klingen die verknappten Weisheiten von Spam etwa nach Kalifornien? Niemals.