Sparta – Porcelain

Im vergangenen Juni versammelten sich Sparta erstmals, um am neuen Material für „Porcelain“ zu schreiben. Die Zielrichtung: Alle Musik und Energie, die sich seit März angestaut hatte, wollte man nun über frische Songs rauslassen. Grundsätzlich eine gute Sache. Doch besonders viel Druck kann die Band nicht verspürt haben. Da mag Jim Ward noch so oft: „So I change my ways and I’ll find a brand new path“ singen – so neu ist der Weg mitnichten, den er und seine Kollegen auf dieser Platte betreten haben. Allzu nahe am Drive-In stehen sie inzwschen nicht mehr, vielleicht nur noch etwas in dessen Schatten. Das war beim Debüt „Wiretap Scraps“ bekanntermaßen noch anders.

Die meisten der hier vertretenen Songs bieten zwar leidlich kraftvollen, allerdings auch weitestgehend unspektakulären Emo-Rock. Inklusive handelsüblicher Mitgröl-Refrains und überwiegend sehr durchwachsenem Songwriting. Gedämpfte Kraft voraus: Gerade die ersten beiden Stücke stellen einen lahmen Einstieg dar. Besser sind bisweilen die Texte: „Hold these, hold my memories/ Don’t let me forget my secret walkways/ Through these memories/ I found my peace and welcomed yesterday“, heißt es in „Gurts Of Memorial Park“. Allerdings gesungen mit einem Stimmvolumen, das der Mehrheit der Stücke nicht gewachsen ist Die Ausnahme: „Travel By Bloodline“, ein räudiger Stampfer, dessen Tempo es hier häufiger gebraucht hätte.

Auf „Tensioning“ hat sich die Band sogar mal etwas mehr einfallen lassen: Nach dreieinhalb Minuten bricht der Song plötzlich ab, ein Orchester setzt verhalten ein, danach wird ordentlich gelärmt Ward wird pathetisch: „And it ends/ From a scream to a whisper“ Flüstern wollen wir auch folgendes: Dieses überwiegend doch ideenlose Geklöppel von Sparta bringt vermutlich den Festivalgraben zum Beben, ansonsten ist aber jedwede Form von Gift und Galle verschwunden. Keine Gefahr also im Porzellanladen.

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