Sugababes – Catfights And Spotlights

Es ist ja unbestritten, dass die Sugababes etwas an sich haben, das auch solchen Leuten gefällt, die mit modernen Girl-Groups nichts am Hut haben. Es kommt da immer mal ein Lied, das zumindest im Formatradio den Qualitätsstandard überragt. Woran es liegt? Vielleicht daran, dass Keisha Buchanan, Heidi Range und Amelle Berrabah sich bei der Auswahl ihrer Lieder nicht so vollkommen indifferent verhalten, sondern die Konfektionsware hier und da erfolgreich umgehen. Es geht womöglich wirklich um Musik! Auch auf dieser sechsten Platte hat mancher Cut diese Besonderheit – leicht abgedunkelte Sinnlichkeit, glaubhafte Dramatik, etwas Holz im Land des Plastiks. Allerdings klingt alles sehr teuer und glamourös. Überraschung: Im neuen Programm ist auch etwas Retro-Soul, den zum Teil Duffy-Produzent Steve Booker, aber auch ein Schwede namens Klas Ahlund produzierte. Letzterer schafft die interessantesten Lieder dieses Albums — die Motown-Gala „You On A Good Day“, den Spieluhren-RcVB „Unbreakable Heart“ (mit klassischen Sugababes-Harmonien im Chorus) und die durchaus verletzliche Ballade „Can We Call A Truce“. Auch recht gelungen sind „Sound Of Goodbye“ sowie der Funk „No One Can Do“. An dem hat übrigens wieder Jason Pebworth mitgeschrieben, der Sänger von Orson, der hier schon länger im Team ist.

Vieles andere wirkt dann aber hohl, am schlimmsten ist die Spice-Girls-Disco „Hanging On A Star“. Und, machen wir uns nichts vor: Auch das von Allen Toussaint geschriebene und von Ernie K. Doe bekannte „Here Come The Girls“ verliert seinen Charme. Aber wer erwartet schon ein durchgängig gutes Album? Zwei, drei neue Lieder fürs Formatradio werden reichen.

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