Teenage Fanclub & Jad Fair – Words Of Wisdom And Hope :: Eine eher sonderbare Paarung mit zweifelhaftem Ergebnis

Endlich wieder ein neues Teenage Fanclub-Album! Großartig! Melodien! Melancholie! Zu Hause sein! Der erste Song „Behold The Miracle“ beginnt dann auch mit vertrauten Klängen: Orgel und Byrds-Gitarre. Wundervoll!

Dann das böse Erwachen: Eine Stimme, schneidend und nötig, hebt an: „“I saw a sparkle in your eyes…“ Die folgenden Wirte lassen sich nicht rekonstruieren. Es kommen aber noch Vampire und Frankenstein ins Spiel. Im weiteren Verlauf der Platte auch noch Zombies und Johnny Cash. Da muss man erst mal schlucken, denn hier singt Rock’n’Roll-Primitivlingjad Fair. Der erste Durchlauf von „“Words Of Wisdom And Hope“ wird zur Tortur.

Doch, wie das bei alten Lieblingen nun mal so ist, gibt man nicht auf. Und schon beim zweiten Hören stellt man fest, dass sich hier einige der feinsten Arrangements finden, die der Teenage Fanclub jemals ersonnen hat – gerade in der Kontrastierung zur kruden Stimme schimmern sie noch schönen Diese Gitarren! Diese Frauenchöre!

Auch Jad Fair nervt plötzlich weniger ab befürchtet, und man kann dieser rausgekotzten Authentizität nun durchaus etwas abgewinnen. Beherrschte Norman Blake auch die Kunst der Melancholie perfekt, so blieb es doch immer eine Inszenierung, hier jedoch geht’s ans Eingemachte. Die Songtitel sagen alles: „“I Feel Fine“, „“Near To You“, „“Power Of Your Tenderness“, „Love’s Taken Over“. In seiner Naivität raspelt Fair kein Süßholz, nein, er zerschlägt es mit der Axt Die erste Hälfte dieser ungleichen Kooperation ist exzellent und großer Pop, man mag nicht von einem Nebenwerk sprechen.

Allein für einen Song muss man diese Platte lieben: „“Love Will Conquer“. „“Love will conquer all/ Trouble is calm and troubles fade/ Don’t give up/ For like I Said: love will conquer/ Just like Superman.“ Man möchte gleich in den nächsten Plattenladen gehen – ein Jad Fair-Album kaufen.

Am Ende wird es dann leider etwas beliebig – man denkt an eine gute Lou-Reed-Platte. Das will man natürlich nicht hören, wenn das Versprechen „“Teenage Fanclub“ auf dem Cover steht.

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