The B-52’s – Funplex :: Die immer noch beste Partyband der Welt bittet zum Tanz

Zwei aus irgendeiner Garage geborgte Gitarren hüpfen hin und her, die Mädchen kreischen „Aiaiaiaiaa!“, während das Schlagzeug für „Ultraviolet“ die Tanzfläche plattklopft und Fred Schneider krächzt: „Keep doing what we’re doi ng / Because we’re doing it right/ Keep doing what we’re doing/ It’s what we like!“

Sie wollen uns erzählen, dass es schon fast 30 Jahre her ist, dass einen die B-52’s mit „Rock Lobster“ zu wilden Zuckungen animierten, dass selbst sonst eher schüchterne Menschen sich zu „Private Idaho“ schamlos abzappelten. Jetzt endlich machen Kate Pierson, Fred Schneider, Keith Strickland und Cindy Wilson wieder gemeinsam die Tanzflächen unsicher. Und auf „Funplex“ tut das Quartett so, als ob seine Rock’n’Roll-Disco-New-Wave-Party nie aufgehört hätte.

Lange klangen Aufforderungen zum Tanz jedenfalls nicht mehr so verbindlich wie auf der von Steve Osborne (Happy Mondays, New Order, KT Tunstall) produzierten Platte. Kate und Cindy laden beim Garagenrocktwist von „Hot Corner“ zum Hinterwackeln ein, outen sich in „Keep This Party Going“ als Partygeeks und erklärenjeden Tag außer Sonntag zum Feiertag oder verwüsten in „Funplex“ mit Diätpillen gedopt eine Shoppingmall („Fast Pussycat! Thrill! Thrill!“). Während sich die B-52’s bei „Deviant Ingredient“ zwischen langsamen Boogaloo and Shangalang sehnsüchtig bis zum Delirium berauschen, versuchen sie es bei „Too Much To Think About“ mit Hypnose.

Mit „Funplex“ machen die B-52’s da weiter, wo sie vor 1989 mit „Cosmic Thing“ aufgehört haben (das drei Jahre später ohne Cindy Wilson eingespielte „Good Stuff“ lassen wir absichtlich unter den Tisch fallen). Ein paar neue Tricks haben die vier aber auchdazugelernt. Das zeigt sich in „Pump“, bei dem ein dumpf-zickiges Bass-Synthie-Gebrummel die Unterlage für einen von Keith Stricklands perfiden Gitarrenriffs liefert. Und während das sehnsüchtige Mit dem herrlichen Loop von „Love In The Year 3000“ tanzen sie zurück in der Zukunft und rufen uns zum Schluss noch „Come on!“ zu. Doch wir zucken und zappeln ihnen schon längst auf der Tanzfläche entgegen.

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