The Band – Music From Big Pink
Über den Rang der ersten drei Meisterwerke dieser der – Band noch viel mehr Tinte zu vergießen, erübrigt sich an dieser Stelle wohl. Das hat im Übrigen Rob Bowman in seinen so ausführlichen wie luziden, minuziös ins Detail gehenden und im Fall von „Cahoots“ zwischen den Zeilen auch nicht unkritischen Liner Notes schon getan. Selten war in Liner Notes Profunderes zu lesen. Was bei diesen Remaster-Ausgaben vor allem fasziniert, sind die Alternativ- und Outtakes, die – mehr als drei Jahrzehnte im Archiv gehortet – hier als Zugaben und teils in sehr guten Neuabmischungen auftauchen. Aufnahmen, die – von „Tears Of Rage“ und „Lonesome Suzie“ auf „Music From Big Pink“ und „Up On Cripple Creek“ auf „The Band“ (5,0) bis zu „Daniel And The Sacred Heart“
auf „Stage Fright“ (4,0) und „When I Paint My Master Piece“ auf „Cahoots“(3, wegen der tollen Bonus-Tracks) keinen Deut schlechter sind als die final master damals.
Die letztgenannte Dylan-Komposition verdeutlicht allerdings auch – genauso wie der unveröffentlichte Studio-Outtake von Marvin Gayes „Baby Don’t You Do It“ und das von Danko und Robertson komponierte „Bessie Smith“ -, wie „ausgeschrieben“ Robertson nach den vorausgegangenen drei LPs war. Faszinierend ist auch die Chuzpe, mit der man bei Capitol Records anlässlich dieser Wiederveröffentlichungen zugibt, wie lausig die CDs vorher von welchen Bändern auch immer (teils mit vertauschten Stereokanälen, abartigen Frequenzgängen und den ursprünglichen Mix verhunzendem EQ) überspielt worden waren. Im Vergleich zum neuen Remaster von „Stage Fright“ klingt auch das vor einiger Zeit von Steve Hoffman für die DCC-Gold-CD produzierte Überspielung ziemlich antiquarisch.