The Band – The Last Waltz
The Band – The Last Waltz
Es beginnt mit Billardkugeln – wie eine Vorstudie zu „Color Of Money“. Dann der allerletzte Walzer, die allerletzte Zugabe und der Sprung zum Anfang in den Straßen von San Francisco, vor Bill Grahams „Winterland“. Natürlich hat man damals gar nicht gemerkt, wie akribisch Martin Scorsese den Film vorbereitet hatte, wie er Storyboards zeichnete, die Einsätze der Instrumente, die Textzeilen der Songs vermerkte und die Kameras beaufsichtigte, deren Motoren immer mal wieder ausfielen. Zwischen die Auftritte schnitt er die Anekdoten Robbie Robertsons, der jetzt auch in der Rückschau berichtet, das langsame Erzählen Garth Hudsons, die Apathie von Richard Manuel. Die Band war tatsächlich müde, aber man glaubt Scorsese, wie ihn schon die ersten Töne von „Crippled Creek“ mitrissen, wie er im Spiel von The Band die Menschen erkannte und in den Texten die Poesie. Noch 25 Jahre später sprudelt es aus dem Regisseur heraus, als stünde er unter dem Einfluss von Kokain. Zwischen „Taxi Driver“ und „New York, New York“ war im Zenith seines Schaffens, ebenso wie Dylan, Morrison, Young und Joni Mitchell, deren Auftritt mit „Coyote“ alle übertraf. Wie eine Göttin, sagt Robertson. Und: Der Abschied war nicht zu früh. Better To Burn Out. 5,0
The Clash – The Essential Clash
Ein Dutzend Videos, darunter „London Calling , „White Riot“, „Rock The Casbah“, „Should I Stay Or Should I Go?“. Ein kurzes Interview von 1976, ein bisschen Promo-Material aus demselben Jahr. Das alles wäre wenig spektakulär, so grandios die Songs freilich sind. Aber dankenswerterweise hat man noch „Hell W10“ hinzugefügt, einen Stummfilm in Schwarzweiß, den Joe Strummer 1983 drehte. Die nun 20 Jahre später darauf gelegten Songs lenken zwar etwas ab, aber die Gangster-Gossen-Geschichte ist trotzdem ein wunderbares Zeitdokument. So sieht man London nie wieder. 4,5