The Bathers: Verschlungener Soul

Verliebt in die Liebe und alles, was sie auslösen kann. Der Blues ist für Chris Thomson inzwischen Vergangenheit, leichtere Töne haben sich in seine Songs geschlichen. „Kelvingrove Baby“ ist das neue Album seines Ensembles The Bathers. Inzwischen erinnert der Songwriter mit seinem verschlungenen Soul-Gesang an den mittelspäten Van Morrisson. Das ist nur gerecht Früher mußte er sich wegen seiner düsteren Themen immer mit Nick Drake vergleichen lassen.

Seine Hymnen an die Liebe schmückt er ein weiteres Mal durch stimmungsvolle Streicher und ausgeklügelte Arrangements. Der Mann, der früher bereits mit Bloomsday und Friends Again etwas andere Pop-Musik gespielt hat, ist ein Schöngeist alter schottischer Schule. Sein ungezügelter Ästhetizismus fallt bei den Machern des Hamburger Labels Marina Records auf den richtigen Nährboden. Für das Coverfoto von „Kelvingrove Baby“ verbreiteten die Firmenchefs am Set französisches Flair und ließen eine zarte Schönheit melancholisch in die Linse blinzeln.

Das paßt zusammen. Thomson geht es auch immer um Caféhäuser, um fantastische Duftwasser, um die richtige Raumausstattung. Wie soll man seine inneren Befindlichkeiten darstellen, wenn Gegenstände fehlen, auf die sie projeziert werden können. Natürlich ist das Album schöner als die Wirklichkeit.

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