The Cure :: Three Imaginary Boys

Robert Smiths Debüt von 1979: kein Ausblick, nirgends

Sie stolperten ein paar Jahre herum, während der Punk passierte, sogar in Deutschland wollte sie niemand haben, und ihre Karriere schien schon wieder vorbei zu sein, als man sich endlich der drei Burschen erbarmte. Robert Smith hatte der Welt einiges zu sagen: Die Licks waren trocken, kalt und klar, der Beat steady, die Melodien zartbitter, der Gesang ein trotziges Aufsagen. „No cars, no people, no food, no sound, no docks“: So tönt „Grinding Halt“.

Smith war ein böser Kobold, und er bediente sich in den frühen Tagen eines probaten Mittels: „Accuracy“. Sie spielten auch Hendrix‘ „Foxy Lady“, das gar nicht ins Programm passte, aber Lieder wie „Meathook“, „Fire In Cairo“ und das herrlich trostlose „Another Day“ untermalten diese traurige Zeit vor 1980 so trefflich wie Joy Division.

Das aufgekratzte „Boys Don’t Cry“ wurde später ergänzt und ist zweimal vertreten. Aber auch das unerbittliche „Objects“ hätte ein Hit werden können. Die Formel hatte Smith schon gefunden. Der Erfolg kam freilich erst, als sein Selbstmitleid und seine Kauzigkeit episch wurden und Nachahmer fanden. Am Anfang hatte er bloß eine Scheißfrisur.

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