The Frames – Setlist
Langer Atem zahlt sich aus: Endlich, scheint es, schwappt der Sound der Frames auch hier zu Lande in die CD-Player. In 14 Jahren haben sich die Iren in ihrer Heimat nicht nur einen beachtlichen Ruf erspielt, sondern auch eine riesige Fanschar. Fans, die diese Band um Sänger und Gitarrist Glen Hansard abgöttisch verehren und ihr im letzten Sommer zum größten Erfolg bislang verhalfen. Dir Album „Set List“, das nun auch in Deutschland erscheint schaffte die Nummer eins der irischen Charts, und in Dublin spielte man vor 30 000 Zuschauern.
Und auch wenn „Set List“ in Sachen Sound etwas sehr „live“ und rüberkommt, und es hier und da klingt, als hätte die Band vielleicht nicht ihren besten Tag erwischt, so wird doch deutlich, dass dies eines jener Phänomene ist wie es sie selten gibt Eine zusammengewachsene Band, sozialisiert von den Pixies ebenso wie von Albini, Werner Herzog, Bono und Springsteen. Instrumental geht es dabei durchaus knorrig „irisch“ zu, an verkrustetem Folkschmock gemahnt das dennoch nicht im Geringsten. Im Gegenteil, The Frames haben ihren eigenen Kosmos, der sich am besten schon im ersten Song des Albums, „Revelate“, erschließt. Das Publikum scheint die Band förmlich zu tragen, die Violine von Colm Mac Con Iomaire entfaltet loop-artig einen hypnotischen Zauber, schaukelt den Hörer in so luftige Höhen, dass man erst nach drei, vier Repeats den Rest des Albums zu hören in der Lage ist. The Frames klingen hemdsärmeliger als U2, standfester als die Hothouse Flowers, nüchterner als die Pogues. Unverkennbar irisch und doch eigenartig verschroben. Fürwahr eine Entdeckung wert.