The Hurdy Gurdy Man

„The Hurdy Gurdy Man“ von Donovan Leitch sind die Memoiren eines Mannes, der zwar nicht ganz so größenwahnsinnig ist wie Chubby Checker, der seine künstlerische Potenz und seine Rolle im Pop-Kontinuum aber maßlos überschätzt. Dylans Texte seien unvergleichlich, konzediert er, „but I think I’m musically the more creative and influential“. Paul McCartneys balladeske Nettigkeiten entstanden „under the influence of my style“. Donovan hatte dem Beatle nämlich das Fingerpicking beigebracht.

Wofür der sich revanchierte, indem er Donovan nach Indien einlud, zum Maharishi. Dort muß es dann passiert sein: Die reale Welt evaporierte, kosmische Wahrheiten taten sich kund, der schottische Barde sah sich fortan „als Schamane“. Und die süßlichen Auszählreime, von denen nicht wenige Hit-Status erlangten, als „Boten des Friedens“. Auch den Klappentext hat fraglos Donovan selbst verfaßt, denn dort erscheint er als „one of the most influential musicians to have emerged from the 20th Century“. Hybris, wo ist dein Stachel? (ca. 30 Euro)

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