The Kills – Keep On Your Mean Side

Alles korrekt: Das „The“ im Namen, die Fotos der Band wie vom Fahndungsplakat, der Sound schäbig. The Kills neuer Auswurf zur Bestätigung des kurzatmenden Trends. Noch mehr Gitarrenmusik. Gleich abgehakt beim ersten Check, um beim zweiten Hören verblüfft festzustellen, dass dieser Musik nicht so schnell die Luft ausgeht Die Platte wächst. Nochmals hören. Dann immer wieder. Versuchen zu begreifen: Die alte Magie der genagelten Kinks-Riffs. Da fallt man gerne drauf rein. Yeah, you really got me. Das böse Stampfen von John Lee Hooker. Bollernder Boogie im Hüftschwung von Slim Harpo. Die Lektionen von Jon Spencer. Kennt man. Mag man.

Aber da bleibt ein irritierender Rest, den man nicht gleich in der Ablage der unverwüstlichen Vergangenheit verstauen kann. Der im Material liegt, und wie mit dem Material umgegangen wird. Vor allem wohl was das Material meinen könnte. Roh. Aufstampfend. Auch die kleine Träne Sehnsucht Eine sehnige Musik. Nur: Viril möchte man sie nicht nennen. Also nicht schwanzschwingend. Mannhaft. Das liegt nun nicht nur daran, dass The Kills so eine Frau/Mann-Konstellation sind. Ein Teil London, ein Teil New York. Und man muss nur einmal hören, wie sie sich ergänzen, wie sie singen von dieser Welt, dieser Mülltonne. Schrecklich und wunderbar und ganz egal, aber ohne zynische Fatalismuns. Egal einfach wie egalitär. Das ist der Unterschied. Eine Fragile Normalität.

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