The King’s Speech :: Colin Firth, Geoffrey Rush

Regie: Tom Hooper Start: 17.2.

Die englische Königsfamilie ist immer für eine kuriose Geschichte gut. Tom Hooper hat eine gefunden, die wie ihr Protagonist nur eine Fußnote darstellt, daraus mit hinreißenden Pointen aber ein tief menschliches Drama inszeniert. Prinz Albert (Colin Firth), der jüngste Sohn von George V. (Michael Gambon), ist heute allenfalls noch als Vater von Elizabeth II. bekannt. Er leidet unter Stottern, weshalb er die Öffentlichkeit meidet und vor allem Ansprachen fürchtet. Schon in der Eröffnungsszene, als Albert in einem Stadion vors Mikrofon tritt, fasst Hooper mit nahezu stiller, tragikomischer Präzision dessen Dilemma zusammen. Seine Frau Elizabeth (Helena Bonham Carter), also die spätere Queen Mum, engagiert daher den Sprachlehrer Lionel Logue (Geoffrey Rush). Der Shakespeare-Liebhaber und gescheiterte Schauspieler aus Australien ist in seiner quirligen Art das Gegenteil des scheuen Blaublüters, den er respektlos Bertie nennt und auch sonst tiefenpsychologisch piesackt. Als Alberts Bruder Edward (Guy Pearce) vom Thron zurücktritt, um die geschiedene Wallis Simpson zu heiraten, schafft er nur mit Lionels Hilfe die Krönungszeremonie. Dennoch kommt es immer wieder zum Zerwürfnis. Dann muss Albert in einer Rede die Nation auf den Kampf gegen Hitler einschwören. Firth ist in der Rolle eines Mannes, der sich mit zorniger Traurigkeit seinem Unbehagen und somit der Verantwortung stellt, wieder eine brillante Charakterstudie gelungen und endgültig reif für den Oscar.

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