The Last Dinner Party
„From The Pyre“
Universal (VÖ: 17.10.)
Schöner untergehen mit gekonntem Indie-Pop-Pomp.
„Oh, here comes the apocalypse! And I can’t get enough of it!“ Zur Eröffnung von „From The Pyre“ freut sich Abigail Morris in „Agnus Dei“ auf den Weltuntergang, und am Ende des zweiten Albums von The Last Dinner Party lodert dann in „Inferno“ das Fegefeuer auf. Dazwischen inszeniert die Band ein dekadentes Weltentheater und führt mit einem illustren, aus Mythen, Sagen und Abenteuergeschichten geborgten Personal Stücke auf, die allegorisch überhöht vom alltäglichen Grauen romantischer Verwirrungen und toxischer Beziehungen erzählen.
Pompös und großartig großspurig verrührt die Band Indie-Pop und Showtunes zu üppig arrangierten morbiden Spektakeln („This Is The Killer Speaking“, „Rifle“) und wirbelt kurios Bowie, Queen und ABBA durcheinander („Count The Ways“, „Second Best“, „The Scythe“). Das kennt man zwar alles schon vom Debüt, unerhört aufregend ist dieser Apocalypso trotzdem.
Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 10/2025.