The Police :: Certifiable

Wie Sean Connery und die Eagles musste Sting aus seinem gebrochenen Niemals-wieder-Versprechen einen Witz machen, der aus einem Wort besteht: „Certifiable“. Die Dokumentation zeigt die Wiedervereinten bei den Proben in Vancouver, Januar 2007, der Zähler läuft: 600 000 verkaufte Karten, 700 000…

Sting und Stewart Copleand necken einander in alter Schulhof-Hassliebe, arbeiten aber auch skrupulös an den Songs. Warum neue Lieder, wenn man solche alten hat? fragt Copeland. Für Sting, der bis „Nothing Like The Sun“ der ambitionierteste Musiker der Welt war, ist dies ein Rückzug – Triumph inszeniert. In der Toskana üben sie auf Stings Anwesen; an den Wänden hängen die Auszeichnungen für die Solo-Alben; Domestiken servieren auf dem Patio das Essen.

Vor dem Konzert in Australien geben sie Interviews. Sting behauptet aalglatt, er sei ein schüchterner Mensch; Copeland zeigt der Reporterin seinen großen Gong. Auf der Bühne funktionieren The Police wie ein Uhrwerk – als wären sie tiefgefroren gewesen und nun aufgetaut worden.

Schon immer faszinierte an dieser Band die kühle, virile Brillanz – niemand weint hier angesichts der Erinnerungen. Noch die Liebeslieder sind unsentimental oder beängstigend; Andy Summers spielt wunderbare Gitarrenläufe: „Wrapped Around Your Finger“, „Driven To Tears“, „Synchronicity II“, „Every Breath You Take“, „Next To You“, „Can’t Stand Losing You“. Sie sind großartig. Und sie wissen es. (Universal)

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