THE SEA AND CAKE: Feinmechaniker

Diese Stimme! Wenn Sam Prekop spricht, knarzt und krispelt es ganz fürchterlich. Einen hübschen Gegensatz bildet sein widerborstiges Vibrato zu der Musik seiner Band The Sea And Cake, in der alles ausbalanciert und ganz weich ist. Hier finden wir die Eingängigkeit des Pop, die Komplexität des Jazz und den flirrenden Vibe karibischer Musik. Es ist schwer zu sagen, wie man das nennen soll. Die meisten Kritiker ordnen es unter Post-Rock ab, was nicht so verkehrt ist.

Denn auf dem bereits vierten Album, „The Farm“ , erweitern die vier Feinmechaniker aus Amerika ihre klassische Rock-Instrumentierung auffallig um elektronisches Gerät. Mit einem Mellotron, Moog-Synthesizer und Sample-Keyboard legen The Sea And Cake eine rhythmische Grundierung, auf der die Gitarren dann umso kunstvoller einander umspielen können. Das alles hat viele Ähnlichkeiten mit dem ausgeklügelten Sound des famosen Dub-Jazz-Ensembles Tortoise, was Kenner der Band aus einem Grund nicht verwundert: Der Drummer John McEntire spielt bei beiden Formationen mit – und produziert so ganz nebenbei in seinem Studio jede zweite Band aus Chicago. Wenn der Sommer in diesem Jahr wieder ausfallt, muß uns das nicht in tiefe Depressionen stürzen. Denn mit einem stets lichten Vibe bringen The Sea And Cake etwas Sonnenschein in die verhangenste Atmosphäre.

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