The Slits – Cut

Sie konnten ihre Gitarren nicht stimmen und hielten sich nicht lange mit Üben auf, doch sie waren fabelhaft, die drei ganz und gar nicht grazilen Amazonen mit dem „obszönen Moniker“, wie eine Zeitung sich künstlich aufregte. Ari-Up, Tessa und Viv, you see, waren Punk. Überdreht, wild und voller Abscheu vor allem Angepassten. Sie waren auch feministisch, freilich nicht verklemmt, sondern in barbusigem Eigensinn. Und sie hatten Talent. Brauchten aber mangels technischer Fertigkeiten Musiker, die ihre Ästhetik teilten und dabei behilflich waren, die radikale Vision in Töne umzusetzen. Dennis Bovell etwa an den Controls, Budgie als Timekeeper. Das Resultat war klingt noch immer gefährlich: Reggae with a sinister twist. Und in „Spend Spend Spend“ cum „Shoplifting“ erfährt man mehr über Wohl und Wehe des Shopping-Wahns als in einem psychoanalytischen Traktat.

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