The Walkabouts: Schwermütige Geschichten

Damit war nicht mehr zu rechnen. Mit den Walkabouts, seit fast zehn Jahren eine Institution, wurde nicht mehr gerechnet, weil sie ja immer da waren. Zuletzt traten Chris Eckman und Carla Torgerson nur noch als Chris 8C Carla auf. Das Paar aus Seattle bildet den kreativen Nukleus der Band.

In Deutschland, wo sie viele Freunde haben und nun auch ihre Plattenfirma, fühlen sie sich längst heimisch nicht weiter verwunderlich bei Menschen, die mal ein paar Monate lang in der Tristesse Alaskas geschuftet haben.

„Devil’s Road“ ist die souveräne Summe der Walkabouts-Karriere samt Manierismen und sattem Perfektionismus. Einziges Novum: die Verpflichtung der Warschauer Philharmoniker – vermudich der Zusammenarbeit mit den Tindersticks geschuldet, deren Violinist Deacon Hitchcliffe an einem Song mitwirkte.

Die Stimme Carla Tbrgersons verleiht Eckmans schwermütigen Western-Geschichten und Balladen ein unsentimentales Pathos: gleichmäßig klar strahlend, würdevoll und keinen Deut verzärtelt.

Das Reisen, die Heimatlosigkeit waren stets Eckmans liebste Themen. „I came from nowhere/ 1 was nowhere bound.“ Wahrscheinlich ist „Devil’s Road“ dennoch das letzte Walkabouts-Album, das von Streunen und Wanderschaft handelt. Was gibt es zu erzählen, wenn man seßhaft geworden ist? „Keep on movin‘, gone tomorrow“, antworten die Walkabouts darauf und auf ihre Weise Trost spendend: „The light will stay on.“

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