Triumph der Musik :: von Tim Blanning
Eine bildungsstrotzend-betuliche Betrachtung der Musik-historie vom späten Mittelalter bis zur Moderne, geschrieben vom namhaften Cam-bridge-Dozenten, dem offenkundig Wagner und Kirchenmusik näher liegen als Coltrane und Pop. Wobei seine Thesen zu Tranes Sakralisierung immerhin diskutabel sind, während der verräterische Untertitel „Von Bach bis Bono“ indiziert, welchen Trugschlüssen die letzten Kapitel aufsitzen. „Die Zeit macht die Kunst“, weiß Blanning, versteht aber nicht viel von der Kunst unserer Zeit. (Bertelsmann/Edition Elke Heidenreich, 24,95 Euro)
von Frank Wonneberg
Großformatig und farbig, Druck und Papier gediegen: „Die internationale Frank Zappa Discology“ erscheint als Wert- und Fleißarbeit, vergleicht auf 160 Seiten und 1000 Abbildungen die Editionen zahlreicher Länder, informiert über Gravuren und Presswerke, Lizenznehmer und Auftragsnummern, Produktionsnummern, Referenznummern, Katalognummern. Der durchschnittliche Zappa-Freak wird sich wundern, der Connaisseur jubeln. (schwarzkopf & Schwarzkopf, 70 Euro)
von Drate/Salavetz
Auf fast 500 7-inch-Seiten exemplifizieren die mit Cover-Design vertrauten Herausgeber „a graphic history of the seven-inch record“ mit begleitender Festschrift zur überragenden Bedeutung dieses Formats für die Durchschlagskraft des Pop. Man hätte andere Beispiele auswählen und auf manch eher nichtssagendes Pic-Sleeve verzichten können, doch finden sich genug Raritäten und Obskuritäten in dieser Galerie, um das Blättern interessant und vergnüglich zu gestalten. (Collins, circa 33 euro)