Wall-E
Müllroboter findet die Liebe und rettet die Menschheit – das klingt kitschig und ist es auch, aber im Trickfilm funktioniert fast alles, vor allem wenn er von Pixar kommt. Und „Findet Nemo“-Regisseur Andrew Stanton ist mit beinahe fotorealistischen Bildern und pantomimischem Witz eine der hinreißendsten Lovestorys des Kinos gelungen.
Wall-E ist allein, seit die letzten Menschen vor 800 Jahren von ihrem verseuchten Planeten geflohen sind. Täglich presst er den zurückgelassenen Schrott zu Würfeln und stapelt diese zu riesigen Pyramiden. In einem Container hortet er Spielzeug, Schilder. Feuerzeuge und eine Videokassette mit dem Musical „Hello Dolly“. Wenn die Tänzer sich an den Händen fassen, neigt er seine Röhrenaugen zur Seite, als würden seine solarbetriebenen Schaltkreise seufzen. Eines Tages landet ein Raumschiff, aus dem ein weißer Roboter mit blauen Pixelaugen schwebt. Eve soll nach Leben suchen, und Wall-E verknallt sich in das feminine Objekt. Zwei Drittel des Films wird nicht gesprochen. Aber wenn er „Eeeevvee“ blubbert und sie „Waaallee“ fiept, hat man im Kino selten so viel Emotion verspürt. Nach dem Golden Globe dürfte „Wall-E“ auch der Oscar sicher sein. Extras: Audiokommentar, Making-of, entfallene Szenen.