Weites Land

Trotz dreier Regie-Oscars ist William Wyler lange Zeit herablassend als solider Handwerker abgetan worden – wohl auch weil er sich selbst als solcher begriff und Filme mit einer Schönheit und Perfektion drehte, dass er dahinter verschwand, obwohl er sich im Studiosystem immer wieder als Autor europäischer Prägung durchzusetzen verstand. Heute wird er von Steven Spielberg und Clint Eastwood als Vorbild genannt. Ein Jahr vor „Ben Hur“ drehte er mit dem Edelwestern „Weites Land“ einen der wenigen Filme, mit denen er nicht für einen Regie-Oscar nominiert wurde. Dabei hat die Story biblische Ausmaße: Zwei patriachalische Rancher streiten sich bis aufs Blut wie Kain und Abel um eine Wasserstelle, ein Verlobter (Gregory Peck) wird wegen seiner vornehmen Zurückhaltung als Feigling verhöhnt und von einem rüden Vorarbeiter (Charlton Heston) herausgefordert. Die Kamerabilder sind grandios, Moral und Witz gleichgewichtig, der nächtliche Faustkampf zwischen Peck und Heston ist legendär. Leider ohne Extras.

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