Yael Naim & David Donatien – Yael Naim & David Donatien :: Feists Schwester im Geiste entwirft extravagante Welten

Das Album mit dem Song aus der Apple-Werbung. Sie wissen schon, der Spot, in dem es um dieses hauchdünne Notebook geht und dessen Musik man eigentlich schon Feist zugeschrieben hatte, weil sich die Stimmen so ähneln und Feists „1234“ bereits die iPod Nano-Werbung so hübsch untermalte. „New Soul“ heißt das Stück, aber was rede ich, es läuft ja schon längst in jedem Radio.

Doch die in Paris lebende Israelin Yael Naim ist nicht eins von den hübschen Mädchen mit den gut ausgebildeten Stimmen, die von Musik-Produzenten gerne anheuert werden, um die Charts zu knacken. Denn — und hier muss Feist leider schon wieder als Referenz dienen – Yael Naim entwirft in den Liedern ihres zweiten Albums eine ganze Welt voller sehr unterschiedlicher Stimmungen. Viele der Songs könnte man als Folk bezeichnen, weil sie von dem Multiinstrumentalisten David Donatien und ein paar weiteren Musikern überwiegend auf akustischen Instrumenten eingespielt wurden. Aber auch Pop und Soul spielen eine Rolle, auf dieser CD, die kein Debüt ist, weil von der Sängerin schon 2001 ein Album unter ihrem Vornamen Yael erschienen ist — „In A Man’s Work“.

Eins der auffälligsten Stücke ist sicher die geniale Coverversion von Britney Spears‘ „Toxic“: Ein Spieluhren-Albtraum, der ein wenig an Coco Rosie erinnert, zumindest was die Extravaganz des Arrangements angeht.

Die Hälfte der Songs singt sie nun auf hebräisch. „Paris“ wird getragen von einer akustischen und einer Pedal-Steel-Gitarre, später kommt noch ein Schlagzeug dazu. Das hat Leichtigkeit und Sehnsucht, ist so urbanwie ein ruhiger sonniger Park inmitten der brodelnden Großstadt. „Too Long“ ist ein weiterer potenzieller Hit, eine traumhafte Melodie, die Yael Naims wunderbare Stimme so richtig zum funkeln bringt. In Frankreich verkaufte sich das bei einem Independent Label erschienene und komplett in der Zwei-Zimmer-Wohnung der Sängerin entstandene Albu m bereits 150 000mal. In den USA raste die Single „New Soul“ im Februar aus dem Nichts in die Top Ten – Feist hat dafür im letzten Jahr einen ganzen Monat gebraucht, und ihr Album war damals bereits ein halbes Jahr veröffentlicht.

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