Zero Dark Thirty :: Regie: Kathryn Bigelow

Hätte Kathryn Bigelow den Regie-Oscar nicht bereits 2010 für ihren Irak-Film „The Hurt Locker“ erhalten, müsste sie jetzt für diesen CIA-Thriller über die Suche nach Osama bin Laden ausgezeichnet werden. Maya (Jessica Chastain) stößt als Nachwuchsagentin zu einem Team in Pakistan, das den Al-Qaida-Führer aufspüren soll. Obwohl sie bei ihrem ersten Verhör eines Gefangenen von der berüchtigten Waterboarding-Folter angewidert ist, zwingt sie sich, hinzusehen. Später befiehlt sie nicht nur diese Methode, sie verzichtet sogar auf eine Maske zum Schutz ihrer Identität. Für Maya wird die Jagd auf bin Laden in fast zehn Jahren zur Obsession. Ihr ganzes Leben untersteht dem einen Ziel, sie handelt rücksichtslos gegenüber Feinden, Kollegen und sich selbst. Ihr Blick ist oft müde, ihre Arme aber hat sie entschlossen vor der Brust verschränkt, als halte sie sich so alle Gefühle vom Leibe. Doch nachdem die Navy Seals beim fast dokumentarisch inszenierten Angriff bin Laden liquidiert haben, stellt sich kein Triumph ein. Bigelow zeigt die Schattenkrieger und ihren ethisch fragwürdigen Dreckjob, ohne zu verherrlichen oder zu verurteilen. Gewalt und Folter werden ausgestellt und erfahren auch durch die Originalaufnahmen von verzweifelten Schreien aus dem World Trade Center keine Legitimation. Mit verstörender Konsequenz bildet Bigelow eine authentische Analyse von der Ambivalenz des Krieges ab.

Hier gibt es den Trailer zum Film:

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