Zoot Woman :: Livinq In A Magazine
Lässiger Name, den sich Les Rythmes Digitales-Chef Stuart Price da für sein Nebenprojekt ausgesucht hat. Die Assoziationen kommen schnell: Pistoleros, vielleicht Tigerfrauen, zumindest bitte etwas Erregendes. Doch begonnen wird erst einmal mit „It’s Automatic“, einem gepflegten Lounge-Pop-Versatz für die Cocktail-Bar. Dann ungläubiges Aufhorchen: „Information First“ hört sich doch glatt an, als stünde Nik Kershaw am Mikrofon. Der 80er-Jahre-Sound: Ultravox, Living In A Box, Heaven 17.
Und Price? Nennt sich selbst „Ultra-Modernist“. Dieser Filou! Derart respekuose Jungschnösel müssen sich natürlich auch an Kraftwerk schulen – „The Model“, mal Nr. 1 der britischen Charts, so dreist und unbekümmert auseinandergenommen, dass wohl auch der letzte Klangpurist lächeln muss. So rüpeln sich die drei Stilisten ohne jegliche Ausfalle vor bis zu „Losing Sight“ – das nichts anderes als ein klassisches Singer/Songwriter-Epos ist.
Hätte Price den ganzen Retro-Zuckerguss auch bei den übrigen Songs weggelassen, würde man jetzt vielleicht vom neuen EUiott Smith oder Ben Folds reden. Aber bei Zoot Woman geht es nicht um Bekenntnis und nicht um Ironie. Hier geht es um Stil. Um Hochglanz-Magazine. Klamotten.