ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten

Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

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Empfehlungen der Redaktion

300

AC/DC

If You Want Blood, You’ve Got It

Atlantic, 1978

Bon Scotts Live-Vermächtnis. Über die Song-Auswahl lässt sich streiten, „Sin City“ und „Dog Eat Dog“ fehlen, „The Jack“ ist entbehrlich. Aber das Konzept AC/DC funktioniert mittlerweile auf jeder Bühne, und die Band weiß das.

299

Bob Marley & The Wailers

Exodus

Island, 1977

Marleys erstes Album aus dem Londoner Exil vereinte Späthippies und Punks, Stadionrocker und Discotänzer. Perfekt austariert in Protest- und Lovesongs, transzendiert "Exodus" mit dem Titelsong, "Jamming" und anderen großen Songs Pop, R&B und Rock in spiritueller Hitze.

298

Ideal

Ideal

Virgin, 1980

Der Mauerstadt-Mythos für das Frühstücksradio. „Ich fühl mich gut, ich steh auf Berlin!“, singt die Hagenerin Annette Humpe an der Orgel. Ihr Herrentrio ist noch im Deutschrock verwurzelt, und Songs wie „Blaue Augen“ bauen eine melodische Brücke zur Neuen Deutschen Welle.

297

Wilco

Sky Blue Sky

Nonesuch, 2007

Als nach Jahren der Depression und Tablettenucht ein paar Sonnenstrahlen in die Welt von Wilco-Mastermind Jeff Tweedy fielen, kam dieser Kristall aus Folk-Pop, Prog-Rock, Country und Soul zum Vorschein. „Sky Blue Sky“ ist auch die Sternstunde von Gitarrist Nels Cline.

296

The Beatles

Let It Be

Apple, 1970

Es hätte eine andere Platte werden sollen – und nicht ihre letzte. Paul McCartney wollte wieder so aufnehmen, wie sie einige Jahre zuvor begonnen hatten, und schrieb auch schöne Lieder. „Get Back“ oder „Maggie Mae“ haben den nostalgischen Rock‘n’Roll-Charakter, den er beabsichtigte.

295

Lizzo

Cuz I Love You

Nice Life/Atlantic, 2019

Lizzos Durchbruch als glamourös-humorvoller Soul-Pop-Star fiel eher zufällig mit ihrem dritten Album zusammen, da zeitgleich ihr zwei Jahre alter Track "Truth Hurts" auf TikTok viral ging. Zum Glück, denn sie hatte schon überlegt, die Musik wegen des ausbleibenden Erfolgs aufzugeben.

294

Bon Iver

22, A Million

Jagjaguwar, 2016

Nach dem Folk-Debüt und dem pastoralen Zweitwerk nun Justin Vernons abstrakte elektronische Dritte. Der Höhepunkt ist wohl das erstaunliche „715 CREEKS“, ein dekonstruierter Solo-Gospel, in dem Vernon seine warme Stimme durch ein Heer an Vocodern und Filtern jagt.

293

Captain Beefheart & His Magic Band

Safe As Milk

Buddah, 1967

Wenn der weiße Mann den Blues singt, kann er nicht über die Traumata der Black Community singen, das hatte Don Van Vliet intuitiv verstanden. Er sang: „You can’t lose, with the stuff you use/ Abba Zaba go-zoom Babbette baboon.“ Ein Genie.


292

Belle And Sebastian

If You’re Feeling Sinister

Jeepster, 1996

Nach ihren frühen Singles galten die Schotten als die ästhetisch anspruchsvollste neue Band. "If You’re Feeling Sinister" erfüllte die schönsten Hoffnungen mit filigranem Folk-Pop, idiosynkratischen Harmoniegesängen und einer putzigen Ministranten-Attitüde.

291

Tom Petty

Full Moon Fever

MCA, 1989

Mit Ende dreißig schuf Tom Petty diese grandiose Kombination aus Heartland-Rock und Power-Pop, indem er die Studiotür für Kollegen von den Traveling Wilburys öffnete. Jeff Lynnes Produktion garantierte einen Hit, und Petty schrieb einige seiner schönsten Songs.

290

Charles Mingus

Mingus Ah Um

Columbia, 1959

Die Vermählung von Tradition und Sophistication, Komposition und Improvisation, Hard Bop, Blues und Gospel gelang Charles Mingus wohl nie so perfekt wie auf seinem Debüt für Columbia Records. Das Feuer und die Dynamik seines Ensembles machen es zu seinem Meisterwerk.