ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten

Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

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Empfehlungen der Redaktion

Hyperdub
249

Burial

Burial

2006

Burials Debüt ist von einer Melancholie durchzogen, wie man sie auch in leeren Nachtbussen findet. Es knackst und knistert, überall ist Verfall. Beats wie das träge Rattern eines mit Graffiti übersäten Geisterzugs. Die große Party ist vorbei, die Zukunft findet ohne uns statt.

Warner
248

Prince And The Revolution

Parade

1986

Ein Pop-Jazz-Album mit zwölf Songs in nur 40 Minuten, eine Meisterleistung der Reduktion. Wendy & Lisa erhalten gebührenden Platz mit „Sometimes It Snows In April“. Bei „Kiss“ darf man sich nicht täuschen lassen: Prince flirtet darin nicht – er erteilt Befehle.

Big Cat
247

Blumfeld

L’etat et moi

1994

Das wichtigste Album der Hamburger Schule als Kommentar zur Wiedervereinigung. Distelmeyer singt: „Ich heiße Einheitsarchitekt/ Du kannst auch Blödmann zu mir sagen“ und „Ab nach Berlin/ Da, wo die Leute aus Heimweh hinziehn“. In der Hauptstadt reiften wieder Weltbeherrschungspläne.

Parlophone
246

Pet Shop Boys

Behaviour

1990

Zu den Münchner Retro-Synthie-Klängen ihres Produzenten Harold Faltermeyer blickte das Duo ebenso weise wie wehmütig auf eine Dekade der verpassten Chancen und (unnötigen) Exzesse zurück. „Being Boring“ war kein Chart-Hit, gilt heute aber als ihr größter Song.

Drag City
245

Silver Jews

American Water

1998

„In 1984 I was hospitalized for approaching perfection“, singt der Dichter David Berman zur Albumeröffnung. „American Water“ ist gespickt mit solchen Bonmots und Geistesblitzen und klingt dazu wie eine Schaukelstuhl-Version der Schwesterband Pavement.

Some Bizarre
244

Soft Cell

Non-Stop Erotic Cabaret

1981

Suicide in soft: das Duo Marc Almond/David Ball schuf die schwülsten Synthie-Pop-Songs der Dekade. Soft Cell klingen, als würden sie aus einem neonbeleuchteten Fummelkino stammen, und erzählen von Sehnsucht, Begierde und gebrochenen Herzen.

A&M
243

The Flying Burrito Brothers

The Gilded Palace Of Sin

1969

Ein Meilenstein in der unwahrscheinlichen Erfolgsgeschichte des Country-Rock vom Nischendasein zur Markgröße. Rädelsführer war einmal mehr Gram Parsons, indes Chris Hillman den besonnenen Part übernahm. Gemeinsam schrieben sie Genreklassiker.

Atlantic
242

Chic

C’est Chic

1978

Nile Rodgers’ Gitarre und Bernard Edwards’ warmer Bass prägen einen Sound, der ein ganzes Genre prägte. „Le Freak“ wurde unzählige Male gesampelt, die Disco-Eleganz von „I Want Your Love“ ist unübertroffen und „At Last I Am Free“ eine der schönsten Balladen ihrer Zeit.

241

Stereo Total

Musique Automatique

PIAS, 2001

Wir tanzen im Viereck, wir tanzen konzentriert – 2001 hatte das konzentrierte Tanzen zu elektronischer Musik derartig den Höhepunkt erreicht, dass es jemanden wie Françoise und Brezel brauchte, um alles auf den Boden der Lo-Fi-Tatsachen zurückzuholen.