ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten

Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

220

Shuggie Otis

Inspiration Information

Epic, 1974

In „XL-30“ pluckert ein Drum-Computer, doch war dieses ignorierte R&B-Kleinod weniger visionär, als David Byrne später glaubte. Schön verlieren kann man sich in diesem soulfulen Eigenbrötler-Trip des von Al Kooper geförderten Gitarrenwunderkinds noch heute.

219

Talking Heads

Fear Of Music

Sire, 1979

Wer wissen will, wie das Lower Manhattan zwischen Mudd Club im Süden und CBGB im Norden Ende der Siebziger klang, muss nur das dritte Talking-Heads-Album auflegen: Disco und New Wave, afrikanische Rhythmen und Art-Pop-Spleen. „This ain’t no party, this ain’t no disco ...“

218

Elliott Smith

XO

DreamWorks, 1998

Nach „Either/Or“ hatte Elliott Smith zum ersten Mal ein Budget. Man hört es: Streicher und schöne Instrumente, prächtige Arrangements. Die hohen Produktionswerte verstärken die emotionale Kraft. „Waltz #2 (XO)“ ist eines der schönsten Lieder, die je geschrieben wurden.

217

Robert Johnson

King Of The Delta Blues Singers

Columbia, 1961

Der Mann mit den langen, kräftigen Fingern und der durchdringenden Stimme, der als Gitarrist und Erzähler die Grenzen des Genres sprengte, starb bereits 1938 und wurde mit dieser Compilation für eine ganze Generation zum ultimativen Blues-Mann.

216

Sonic Youth

Goo

DGC, 1990

Nach „Daydream Nation“ unterschrieben Sonic Youth einen Vertrag bei Geffen und nahmen ein Album wie ein Wirbelwind auf. Das von Kim Gordon gesungene „Tunic (Song For Karen)“, „Kool Thing“ (mit Chuck D) und „Disappearer“ gehören zu den großen Songs der US-Noise-Rock-Band.


215

Taylor Swift

1989

Big Machine, 2014

Sie kehrte Nashville den Rücken, um von New York aus in den Pop-Olymp aufzusteigen. Mit dem nach ihrem Geburtsjahr benannten Album befreite sich Taylor Swift endgültig vom braven Country-Girl-Sound und -Image. Eine künstlerische Wiedergeburt zu Synthie-Pop-Klängen.

214

Soundgarden

Badmotorfinger

A&M, 1991

In „Jesus Christ Pose“ nahm Chris Cornell die Kehrseiten des Ruhms vorweg, der Soundgarden dann ereilte. Das dritte Album der Seattle-Band war mehr Metal als Grunge – vom Gesang über die bratzenden Gitarren bis zum treibenden Schlagzeug eine Wucht.

213

The Smiths

The Smiths

Rough Trade, 1984

Späteres mag ausgefeilter klingen, doch ihre Vision war schon auf dem Debüt geformt. Zu Marrs flirrenden Gitarrenmotiven singt Morrissey so ungestüm und vieldeutig vom Ende der Unschuld, von Missbrauch, Scham und Begehren, dass alle Unverstandenen sich erkannt fühlten.

212

Metallica

Metallica

Elektra, 1991

Wie weit kann man sich von seinen Wurzeln entfernen, ohne die Stammkundschaft zu verprellen? Eben so weit wie Metallica hier. Die Puristen ziehen die Stirn kraus, aber gegen die Überzeugungskraft solcher Hooks sind sie machtlos. Definiert den Metal-Mainstream der Neunziger.

211

My Bloody Valentine

Loveless

Creation, 1991

Shoegaze auf dem Label Creation, das durch diese teure Produktion ins Taumeln gerät. Kolportiert werden 250.000 Pfund. Ein Noise-Meilenstein des Indie-Rock. Lärm in Zeitlupe, Feedbackgitarren, massiver Drone-Sound. Traumschleier wabern über dem gewaltigen Getöse.