ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

Rage Against The Machine
Rage Against The Machine
Epic, 1992
So klingt die Wut zusammengekocht, komprimiert zu acht Zeilen, die wichtigsten – „Some of those that work forces/Are the same that burn crosses“ – bringen das gesamte beschissene, strukturell abgründig tief sitzende Rassismusproblem der USA auf den Punkt. Zack de la Rocha ist ausnahmslos authentisch, Tom Morello lässt seine Gitarre schreien. (ZYL)

Oasis
Creation, 1995
"Wir sind die Band, auf die ihr alle gewartet habt", tönten Oasis 1994 großspurig. Und lösten das vollmundige Versprechen umstandslos ein. Nicht zuletzt mit dieser zweiten LP, die den Britpop-Boom zum Exportschlager machte. Es war eine aufregende Zeit unter dem Rule-Britannia-Banner, trotz des Flirts mit Tony Blair, drei famose Alben lang, immerhin. (WD)

Daft Punk
Homework
Virgin, 1997
Disco als Verheißung und Ort der Freiheit. Zwei junge Franzosen, Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo, beleben sie Mitte der Neunziger mit ihrer Single "Da Funk" und schließlich ihrem Debütalbum neu, mit Loops und Filtern, mit Wiederholung und Verzögerung, mit ekstatischen Momenten, Hysterie und Hedonismus. Und irgendwann kommt immer der Bass. (SZ)

Kate Bush
The Kick Inside
EMI, 1978
Eine Teenagerin, die komplexe Songs wie "Wuthering Heights" schreibt, umgeben von mächtigen Männern wie Produzent Andrew Powell oder Mentor David Gilmour, dazu genügend Industrie-Cash, um ihr Debüt sechs Jahre lang anzubahnen – wie konnte das gut gehen? Kate Bush war stur und klug genug, ihre eigenwillige Vision gegen wohlmeinende Ratschläge durchzusetzen. (RR)

Scott Walker
Scott 4
Philips, 1969
Als konsequente Fortentwicklung der drei Vorgänger sah Scott Walker sein viertes Soloalbum, weg von eher klassischen Balladen, hin zu eigenen, immer undurchdringlicheren Songs. Zum Beispiel "The Seventh Seal", basierend auf einem Film von Ingmar Bergman über einen Ritter im Mittelalter, der sich auf eine Partie Schach mit dem Tod einlässt. Absorbierend! (WD)

The Stooges
The Stooges
Elektra, 1969

The Rolling Stones
Let It Bleed
Decca, 1969

AC/DC
Back In Black
Atlantic, 1980
Produzent Mutt Lange weist dem neuen Sänger den Weg in die allerhöchsten Keifregister. Man hört Brian Johnson an, dass er seine Gesundheit ruiniert, um sich seines großen Vorgängers Bon Scott halbwegs würdig zu erweisen. Das klappt auch darum so gut, weil der Fundus an Riffs, die direkt aus den Triebdrüsen von Teenagern gewonnen werden, immer noch unerschöpflich scheint. (FS)

Ton Steine Scherben
Keine Macht für Niemand
David Volksmund, 1972
Keine Stimme agitiert besser als die von Rio Reiser (und keine unterscheidet sich stärker von unserer Stimmen-Agitations-Vergangenheit). Seine Textdramaturgie ist perfekt, die Scherben haben die richtigen Sätze, die richtige Attitude, die richtigen Akkorde und die richtige Energie, um die Welt zu verändern. Dass es nicht geklappt hat, ist zum Heulen. (ZYL)

Joni Mitchell
Hejira
Asylum, 1976
Der Albumtitel ist der Begriff für die Reise Mohammeds. Joni Mitchell war nach dem Ende einer Liebe (mit John Guerin) im Auto in die Wüste gefahren. In „Amelia“ erinnert sie in einer Allegorie an den Alleinflug und das Verschwinden der Amelia Earhart: „Amelia, it was just a false alarm.“ Jaco Pastorius spielt die herrlichsten Fretless-Bass-Läufe. (AW)