ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

The Doors
The Doors
Elektra, 1967
Mit „Break On Through“ eröffneten die Doors ihr Debüt gleich nervenaufreibend. Jim Morrisons Schreie aus dem tiefen Nichts, dazu Ray Manzareks dominante Orgel, John Densmores Groove und Robby Kriegers Feinsinn ergeben einen vielschichtigen, faszinierenden Sound. Und „The End“ ist das dunkelste Stück Rockmusik, das man sich 1967 vorstellen konnte. (BF)

The Rolling Stones
Exile On Main St.
Rolling Stones, 1972
Der Mythos geht so: Steuerflucht, Südfrankreich, Jetset, Heroin, nächtliche Sessions im kalten Kellergewölbe einer südfranzösischen Belle-Époque-Villa, bei denen immer irgendwer fehlte, Gram Parsons und William S. Burroughs schauten vorbei. Widrige Umstände, die auch Pop-Millionäre an den Rand des Blues trieben und sie zu ihrem beseeltesten Album inspirierten. (MB)

The Rolling Stones
Beggars Banquet
ABKCO, 1968

Grace Jones
Nightclubbing
Island, 1981
Die Godmother of Diversity und ihr bestes Album: Chris Blackwell holt die androgyne Disco-Diva 1980 in seine Compass Point Studios auf die Bahamas und spielt mit ihr zwei Dutzend Songs (darunter Covers von Bill Withers bis Astor Piazzolla) in einem eigens kreierten New-Wave-Reggae-Dub ein. Heute ist „Nightclubbin“" längst so ikonisch wie die Königin selbst. (SZ)

Public Enemy
It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back
Def Jam, 1988
"Bass, how low can you go?", skandiert Chuck D zu kreischenden Sirenen. Unterlegt von einem dichten Scratch- und Sample-Gewebe, das sich neben den üblichen Funk-Quellen aus diversem Geräusch zu einer Wall of Noise fügt, schufen sie mit ihrem zweiten Album ein wütendes Hip-Hop-Äquivalent zu Marvin Gayes „What’s Going On“. (FC)

Missy Elliott
Supa Dupa Fly
Elektra, 1997
Zusammen mit ihrem musikalischen Partner Timbaland zielte die Rapperin und Produzentin geradewegs in die Zukunft. „Supa Dupa Fly“ war der Auftakt einer Reihe von feministisch grundierten und musikalisch betont futuristischen Hip-Hop-Neuerfindungen. Umgeben von einem Weltklasseteam schüttelt Queen Missy völlig neue Rap-Stile und Beats aus dem Ärmel. (JZ)

The Who
Who’s Next
Track, 1971
Aus Pete Townshends gescheiterter Science-Fiction-Opern-Konzept "Lifehouse" destilliert Ko-Produzent Glyn Johns eine kohärente Einfach-LP voller Klassiker, von „Baba O’Riley“ bis „Won’t Get Fooled Again“. Dabei duellieren sich John Entwistle und Keith Moon in Bestform mit von Townshend programmierten Synthesizer-Tracks, und Roger Daltrey reift zum Rockgott. (RR)

The Beatles
Rubber Soul
Parlophone, 1965
Zwei Jahre vor dem psychedelischen Global High deuten die Beatles auf Robert Freemans düsterem, seltsam verzogenem Coverfoto Veränderung an. Die Musik macht klar: Out mit den weiß-westlichen Instrumenten, an denen sich die Silhouetten identifizieren ließen, in mit dem sexy fuzzy Indian stuff. Es geht nicht mehr um Mainstream. Sie machen ihre nowhere plans for nobody. (ZYL)

The Specials
The Specials
2 Tone/Chrysalis, 1979
Der berühmte „Tritt gegen das Tanzbein“ aus Coventry, der den Auftakt zum Ska-Revival der Spätsiebziger markiert. Musikalischer Kopf ist Jerry Dammers, Terry Hall singt mit unverkennbarer Stimme. 2 Tone wird zu einer Lebens- und Soundphilosophie, die die karibischen Wurzeln im englischen Pop, als Alternative zum weiß dominierten Punk, swingend fortschreibt. (RN)

The Rolling Stones
Sticky Fingers
Rolling Stones, 1971
Erstmals auf ganzer Länge mit Mick Taylor an der Gitarre trägt die Band ihr Herz für Roots-Rock auf der hier erstmals in Erscheinung tretenden Zunge. Sessionmaterial aus dem Muscle Shoals Sound Studio in Alabama, darunter „Wild Horse“ und „Sister Morphine“, strotzt neben genuinem Country Rock wie „Dead Flowers“ nur so vor Americana-Authentizität im Britrock-Kontext. (FT)