ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

Hole
Live Through This
DGC, 1994
Courtney Love wirkte gefährlich. Und irre begehrenswert. Wie die Musik ihrer Band Hole. „Watch me break and watch me burn“, singt Love in „Miss World“ – eine Zeile, die klingt wie eine Vorahnung, denn ein halbes Jahr nach dem Ende der Aufnahmen und eine Woche vor der Veröffentlichung von „Live Through This“ im April 1994 nahm sich Loves Ehemann Kurt Cobain das Leben. (SZ)

Guns N’ Roses
Appetite For Destruction
Geffen, 1987

Prefab Sprout
Steve McQueen
Kitchenware/Columbia, 1985
Das zweite Album von Prefab Sprout als Manifest des englischen Sophisti-Pop zu bezeichnen, könnte den Zugang zu diesen erhebenden Liedern erschweren. Unter dem brillanten Sound schlägt das wilde Herz eines Romantikers, der Liebes- und Eifersuchtsdramen mit unvergleichlicher Anmut bestaunt. „Steve McQueen“ ist New Wave plus Smooth Soul, John Keats plus Gershwin. (MG)

Sex Pistols
Never Mind The Bollocks ...
Virgin, 1977
Das eigentliche Ereignis waren natürlich die Singles „Anarchy In The U.K.“, „God Save The Queen“, „Pretty Vacant“ und „Holidays In The Sun“, die dann später auf dem ersten und einzigen Studioalbum der britischen Pionier-Punks enthalten waren. Die anderen Songs sind aber auch nicht übel. Alles Sicherheitsnadelstiche durch das Ohr des Britischen Empires. (FT)

Michael Jackson
Thriller
Epic, 1982
Ein Album der Superlative mit sieben Top-Ten-Singles, bahnbrechend für Popmusik, Gesang, Performance und Videokunst. Es bietet alles für jeden: Rock, Soul, Funk, McCartney, Toto und Eddie Van Halen. Dabei erzählt Jackson mit Tracks wie „Billy Jean“ und „Wanna Be Startin’ Somethin’“, wie glatt und brüchig die perfekt polierte Oberfläche ist, auf der er tanzt. (FC)

Blondie
Parallel Lines
Chrysalis, 1978
Mit ihrem dritten Album ließen Blondie die CBGB-Punk-Szene weit hinter sich und eroberten die Welt. „Heart Of Glass“ wurde von einem vier Jahre alten Rock-Reaggae-Demo zur leuchtenden Disco-Nummer und das Zugpferd der Platte. Blondie waren eine Band, doch die Manifestation von Frontfrau Debbie Harry als stilprägende Ikone war nicht mehr aufzuhalten. (NWG)

Bruce Springsteen
Born To Run
Columbia, 1975
Er sei während der Aufnahmen gestorben und wiedergeboren, sagte Springsteen später. Zeit dafür war genug, denn er arbeitete ein Jahr daran. Der Titelsong war 1974 schon an Radiosender verschickt worden. Springsteen holte Steven Van Zandt und Jon Landau hinzu, änderte die Arrangements. Als die Platte fertig war, warf er das Acetat wütend in den Pool. (AW)

The Smiths
The Queen Is Dead
Rough Trade, 1986
Der Titel des dritten Smiths-Albums war seiner Zeit um 36 Jahre voraus. Auch die Lage des Landes in der eiskalten Thatcher-Ära, die Morrissey im Titelsong besingt, ist heute ähnlich prekär, seine eigene allerdings hat sich verschlechtert. So originell wie auf dieser Platte hat er nie wieder getextet, so virtuos wie bei diesen Tracks hat Johnny Marr nie wieder die Sixties belehnt. (MB)

Lauryn Hill
The Miseducation Of Lauryn Hill
Ruffhouse/Columbia, 1998
Mit ihrem Solodebüt wurde die Ex-Fugees-Sängerin Lauryn Hill 1998 zum letzten Soul-Superstar des 20. Jahrhunderts. Ein Album von dringlicher Sozialkritik und alles umarmender Spiritualität, vorgetragen im weichen Patois der Karibik, gehalten und getrieben von den avanciertesten Beats jener Zeit, scharf zugefeilt und wunderbar groovend. (JB)

Neil Young
Harvest
Reprise, 1972
Neil Young hat sehr viele Platten und sehr viele sehr gute gemacht, aber „Harvest“ ist die erfolgreichste und die bekannteste. Die Straßenmusiker spielen am liebsten „Heart Of Gold“. Young selbst spielt gern „Old Man“ und „The Needle And The Damage Done“. In den letzten Jahren wurde das bizarre „A Man Needs A Maid“ überraschend populär, etwa bei Dave Gahan und den Tindersticks. (AW)