ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

The Byrds
Sweetheart Of The Rodeo
Initiiert von Gram Parsons, nahmen die Byrds ein Country-Rock-Album auf, das in Nashville auf wenig Gegenliebe stieß. In der eklektischen Songauswahl von Dylan über Haggard bis William Bell verwirklicht sich Parsons’ Vision einer „Cosmic American Music“.

Beastie Boys
Licensed To Ill
Drei postpubertäre Punks aus Brooklyn, von Produzent Rick Rubin zum Rap bekehrt, lassen es krachen. Statt „Fight The Power“ kämpfen sie für das „Right To Party“, sie sampeln Aerosmith und Led Zeppelin – und landen als erster Hip-Hop-Act überhaupt prompt auf der Nummer 1 der US-Charts.

Weyes Blood
Titanic Rising
Sub Pop, 2019
Ein majestätisches Album voller opulenter Arrangements – erhaben und elegant. Natalie Mering thront über diesen dramatischen Songs, ihre Stimme ist warm und kräftig und voll. Der schönste Seventies-Pop seit den Seventies, von Jonathan Rado mit viel Liebe und Sorgfalt produziert.

John Cale
Music For A New Society
ZE, 1982
Vielleicht das beste Soloalbum von Cale – jedenfalls dasjenige, in dem er musikalische Ambitionen und melodische Kunstfertigkeit am besten miteinander verbindet, aber auch New-Wave-Ideen mit gälischer Folkmusik. „Close Watch“ ist seine allzeit schönste Ballade.

Prince And The Revolution
Around The World In A Day
(Warner, 1985)
Nach „Purple Rain“ verabschiedete Prince sich vom Rock und spielte exotische Instrumente wie Oud und Darbuka. Das Album beginnt mit einer Schlangenbeschwörerflöte und endet in einem Zwiegespräch mit Gott – Prince in einer Doppelrolle.

Beck
The Information
Interscope, 2006
Beck singt über unbekannte Welten und Zeitreisen. Das Klangdesign verdient alle Preise der Galaxis: In bedrohlicher Pracht hallt die Band, als würde sie im weiß beleuchteten Louis-seize-Schlafzimmer aus Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ spielen.

Bill Withers
Still Bill
Sussex, 1972
Auf seinem zweiten Album gelingt dem ehemaligen Flugzeugmechaniker einfach alles: tighter Funk, bluesiger Southern und süßlicher Philly Soul. Aber nicht nur der Songwriter hat hier eine Sternstunde – die von Charles Wright übergelaufene Band um Schlagzeuger James Gadson spielt göttlich.

Bright Eyes
Lifted Or The Story Is ...
Saddle Creek, 2002
Conor Oberst verbat sich alles Schrille früherer Aufnahmen, um mit Streichern und einem (allerdings doch schrillen) Chor seine Reifung als Musiker zu feiern. Der verzagte Songwriter verließ sich dabei ganz auf die großen Melodien und haderte dennoch mit so ziemlich allem.

The Who
My Generation
Brunswick, 1965
Am Wendepunkt von einer aufregenden Rhythm-&-Blues-Cover-Band zur Pop-Art-Schocktruppe liefern The Who späteren Generationen Anleitungen zu Punk (im Titelsong), Jangle-Pop („The Kids Are Alright“) und der Dynamik des Power-Trios (plus Pianist Nicky Hopkins in „The Ox“).

Nico
The Marble Index
Elektra,
Auf ihrem Debüt, „Chelsea Girl“, sah man Nico im Jahr zuvor mit den Augen ihrer männlichen Verehrer: als romantisch verklärte Muse. Auf dem von John Cale produzierten „The Marble Index“ zeigt sie, wie sie sich selbst sieht: als Todesengel und moderne Bänkelsängerin.

Sault
5
Forever Living Originals, 2019
Seit ihrem Politalbum „(Black Is)“ sind Sault der omnipräsenteste Geheimtipp, den es je gegeben hat. Antidot gegen Überdruss: ihr Debüt, „5“. Wie spielerisch-souverän sich Cleo Sol, Inflo & Friends durch die Geschichte von Funk und Soul grooven, bringt im Nu die Liebe zurück.