ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

M.I.A.
Kala
XL/Interscope,
Mit einem MacBook und einem Mikrofon reiste M.I.A. durch Westafrika, die Karibik, Indien und Australien. Sie nahm auf, sampelte und schuf ein originelles Fusion-Album. Ein energetischer Agitprop-Rave, der wie jedes Land der Welt klingt.

Deftones
White Pony
Maverick, 2000
Mit ihrem dritten Album emanzipierten sich die Kalifornier vom Nu-Metal-Stigma und betraten Alternative-Terrain. Einflüsse von Post- und Art-Rock, TripHop und Shoegaze sind erkennbar. Zu Gast sind Maynard James Keenan (Tool) und Scott Weiland (Stone Temple Pilots).

Pink Floyd
The Gates Of Dawn
EMI, 1967
Während Pink Floyd live das Riff von „Interstellar Overdrive“ endlos jammten, dokumentiert dieses konzise Debüt dank Produzent Norman Smith Syd Barretts kurze Blüte. Er war ein sensibler Autor zwischen kindlicher Regression und LSD-Offenbarung: Syd in Wonderland.

PJ Harvey
The City, Stories From The Sea
Island, 2000
Das fünfte Album von PJ Harvey klingt wie ein Neustart. Die Songs leuchten und streben gen Himmel wie die Wolkenkratzer von Manhattan. Ein Besuch in New York City vertrieb die dunklen Geister des ebenfalls berühmten Vorgängers, „Is This Desire?“.

Television
Television
Capitol, 1992
Ein letztes Aufbäumen, nachdem 1978 viel zu früh Schluss war. Die Gitarren-Architektur von Verlaine und Lloyd bleibt auch 14 Jahre nach ihrem Jahrhundertalbum faszinierend unergründlich. Die Songs sind exquisit vertont, klingen verschattet und sind herzerwärmend nostalgisch.

The Gun Club
Fire of Love
Ruby, 1981
Robert Johnson auf Speed, eine brennende Voodoo-Puppe von Hank Williams, ein Höllenblues und ein Highway voller Geister. Das Debüt von The Gun Club ist eine diabolische Verbindung aus Punk und Americana, Jeffrey Lee Pierce der Missing Link zwischen Jim Morrison und Kurt Cobain.

Sun Ra
Lanquidity
Philly Jazz, 1978
Hier biegt der kosmische Jazzreisende Sun Ra doch noch kurz zur Erde ab und nimmt ein paar Signale der beliebten Fusion auf, als wäre er Miles Davis. Doch selbst zwei Gitarren können den Kurs Richtung Saturn nicht ändern: Auch im damals zeitgenössischen Kleid klingt das Arkestra ewig.

Herbie Nichols Trio
Herbie Nichols Trio
Blue Note, 1956
Man fragt sich, warum der New Yorker Jazzpianist und Komponist von „Lady Sings The Blues“ Herbie Nichols so lange unentdeckt blieb. Auf diesen Live-Aufnahmen hörten die meisten erst nach seinem Tod, wie einzigartig er Modern, Dixieland und Karibisches kreuzte.

Gang Of Four
Entertainment!
EMI, 1979
Hegel-Zitate, Feedback und neomarxistischer Funk-Punk aus Leeds. Das Quintett in Oberhemden kreist um die Stakkatogitarre des 2020 verstorbenen Andy Gill. Ihre schroffe Dub-Ästhetik in Songs wie „Ether“ macht sie zu den Onkels von Franz Ferdinand oder The Rapture.