Rolling Stones: Darum kann Keith Richards Rap nicht ausstehen

Keith Richards, 79, lässt kein gutes Haar an bestimmter populärer Musik

Für seine harschen Einschätzungen bestimmter Musikgenres ist Keith Richards bekannt. Nun richtete der Rolling-Stones-Gitarrist ein paar harte Worte in Richtung eines sehr populären Stils: Rap.

Dem Londoner „Telegraph“ teilte der 79-Jährige mit, dass er diese Musik gar nicht schätze. Besonders wegen der Art des Sprechgesangs. „Ich mag es nicht anhören, wenn Leute mich anschreien und meinen, das sei Musik, aka Rap. Davon kann ich schon genug haben, ohne das Haus verlassen zu müssen“. Ob Richards damit häusliches Geschrei meinte, ließ er offen.

Dann teilte Richards noch generell gegen Popmusik aus. „Ich will mich darüber ja gar nicht beschweren. Aber das war schon immer Schrott. Genau das ist doch die Sache daran. Die machen das so billig und simpel wie nur möglich, deshalb klingt auch alles gleich. Dieser Musik fehlt das Gefühl. Ich will Musik hören, in der Leute Instrumente spielen. Deshalb mag ich auch keine aus Plastik synthetisierte Muzak, wie man sie früher so bezeichnete, die Sachen, die man in Fahrstühlen hört. Und die heute die Messlatte darstellt.“

Die Rolling Stones veröffentlichen am 20. Oktober ihr 26. Studioalbum „Hackney Diamonds“, die Single „Angry“ stellten Keith Richards, Mick Jagger und Ronnie Wood in London bei einem Event mit Moderator Jimmy Fallon vor. Ob die Stones im kommenden Jahr noch einmal auf Tournee gehen werden, ist noch nicht bekannt.

Im Zuge der bevorstehenden Veröffentlichung hat Mick Jagger über das neue Album und die Herangehensweise an neue Songs gesprochen. Dabei verriet er auch, was er Produzent Andrew Watt zu Beginn der Aufnahmen gesagt habe.

„Ich möchte, dass es wie eine Rolling-Stones-Platte klingt, aber es muss so klingen, als wäre es in diesem Jahr aufgenommen worden“, erinnert sich Jagger im kanadischen Podcast „Q With Tom Power“. „Wir wollen nicht, dass sie wie vor 40 Jahren klingt, und das tut sie natürlich auch nicht. Es klingt wie heute – die Klarheit und die Treue zur Musik. Wenn man es sich anhört und es mit einer alten Rolling-Stones-Platte vergleicht, ist es sehr, sehr anders.“

Mick Jagger: „Das Business verändert sich stark“

Nostalgie schwingt bei „Hackney Diamonds“ für Jagger also nicht unbedingt mit. Die vergangenen 61 Jahre mit den Rolling Stones hätten ihm vor Augen geführt, dass sich der Erfolg nur dann einstelle, wenn man auf dem Laufenden bleibt. „Ich sage nicht, dass ich sklavisch versuche, bei allem auf dem neuesten Stand zu sein, aber man muss verstehen, wie die Dinge in der heutigen Welt funktionieren“, so der Sänger. „Ich meine, Autofahren ist eine andere Erfahrung als 1960. Und das Plattengeschäft, wie jedes Business, verändert sich stark. Es ist nie gleich geblieben.“ Streaming werde immer wieder kritisiert, so Mick Jagger, „aber das Interessante daran ist, dass Menschen aller Generationen Zugang zu Musik aus allen Epochen haben“, so der Künstler. „Wenn ich früher eine alte Bluesplatte von 1955 kaufen wollte, war das wirklich schwierig. Ich musste eine Bestellung aufgeben, ich musste in ein Fachgeschäft gehen, obwohl ich viel Geld hatte. Wenn ich sie jetzt kaufen will, kann ich das einfach tun.“

Am 20. Oktober erscheint „Hackney Diamonds“ – nach 18 Jahren wird damit wieder ein Album mit eigenem Material der Rolling Stones veröffentlicht. Schon jetzt kann man es als Vinyl, im Bundle oder als CD vorbestellen.

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