Rolling Stones: Waldbühnen-Ticketpreise schießen auf dem Zweitmarkt durch die Decke

Am 3. August wird an das Krawallkonzert vom September 1965 erinnert. Wer dabei sein will, muss tief in die Tasche greifen. Sehr tief …

Möglicherweise ist es ja eine romantische Anwandlung der Rolling Stones, dass sie zum Ende ihrer 2022er-Europa-Tour ausgerechnet in der Berliner Waldbühne noch ein Zusatzkonzert draufgesattelt haben.

Der Ort des legendären Rock’n’Roll-Krawalls vom September 1965, als West-Berliner „Halbstarke“ im lauschigen Halbrund unterhalb des Olympiastadions mächtig Alarm und Randale machten. Die Bilder der Boulevard-Fotografen zeigen wilde Schmalztollen und Lederjacken, welche nicht nur die hölzernen Sitzbänke auseinandergenommen haben. Und der Ruf der Stones als Böse-Buben-Band bekam noch weiteren Auftrieb.

Fast genau 57 Jahre später also ein Wiedersehen mit Jagger und Co. Damals war noch das später verstorbene Gründungsmitglied Brian Jones dabei, der damals in der Waldbühne einen Knüppel im Ledergürtel getragen haben soll, sollte der „juvenile-delinquency“-Krawall auch auf die Musiker überschwappen.

Heute erwarten die Veranstalter kaum mehr zerstörerische Publikumsreaktionen. Obwohl – einen gewissen Ärger gibt im Vorfeld des für den 3. August 2022 angesetzten Konzertes dann doch.

Und der richtet sich gegen doch recht gesalzene Ticketpreise. Mit rund 20.000 Plätzen ist die Waldbühne für die sonst im ausverkauften Arena-Format rockenden Stones fast schon ein Wohnzimmerkonzert. Zum ersten (und letzten?) Mal in Berlin und ohne den im August 2021 gestorbenen Drummer Charlie Watts, da werden dann mal schnell mindestens 165 Euro aufgerufen. Pro Ticket, versteht sich. Und im professionellen Wiederverkäufermarkt heißt es dann: „The sky the limit“ …

Unser Test vom 01. Juli auf der in Veranstalterkreisen und von verzweifelten Fans viel kritisierten Ticketbörse Viagogo ergab für zwei noch verfügbare „Nebeneinander-Plätze“ eine bemerkenswerte Preisspanne von 416 bis 873 Euro. Und je näher der Stones-Gig in Charlottenburg rückt, wird sich diese Tendenz weiter in die Höhe schrauben.

„This could be the last time“, lautete schon im September 1965 eine Textzeile vom gleichnamigen Song, der auf dem Album „Out of our Heads“ zu finden ist.

„Last Time 2022“ für die aktuelle Tour sollte eigentlich am 31. Juli in Stockholm sein. Doch dann kam die überraschende Waldbühnen-Ankündigung. Auf jeden Fall ein würdiger Ort fürs Finale; falls den hohen Herren nicht noch ein anderer, noch legendärerer Ort der schillernden Bandhistorie in den Sinn kommt.

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