Sign O‘ The Times – Prince

Ein Doppelalbum, das in seiner Angstlosigkeit und Genre-übergreifenden Intensität problemlos an vergleichbare Meilensteine wie „Exile On Main St.“ oder „London Calling“ heran reicht. Von knochentrockenem Electrofunk über schwülstige Soul-Balladen und psychedelische Pop-Exkursionen bis zu saftigem Hardrock: Damals schien es nichts zu geben, wofür das Genie mit dem überbordenden Talent keine Verwendung hatte. Überdies erweist sich das Album inhaltlich als geradezu prophetisch für die Zeit: Die fetten Jahre sind vorbei, AIDS ist da und mit den Drogen wird’s auch immer schlimmer. Prince bot Auswege – entweder, indem man sich mit gesellschaftlichen Problemen auseinander setzt, sein Heil im Glauben findet, oder, ganz banal, einfach die Sorgen wegtanzt. Hier gab es alle Varianten in faszinierender Dichte. Eines der seltenen Doppelalben ohne einen einzigen Füller und zugleich eines der facettenreichsten Werke zwischen Pop, Rock und schwarzer Musik. So schillernd und spannend war Prince hernach nie wieder, trotz ungezählter großer Momente.

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