Smashing Pumpkins

Es wurden einem die Maschinen Gottes versprochen. Die Muffathalle, klein, aber mit ihren Rundbögen und hohen Decken bestens für ein kleingerahmtes Opus Dei geeignet, platzte aus allen Nähten, als die Smashing Pumpkins – aus europäischer Sicht die einzig verbliebene Hofihung im amerikanischen Alt-Rock-Geblubber – zur Präsentation ihres neuen Albums „MACHINA/The Machines Of God“ riefen. Mehr als ein Konzert sollte es zunächst nicht sein, um den seit ^idore“ neugierig wartenden Massen neuen Appetit auf zerdrückte Kürbisse zu verschaffen. Der ausgleichenden Gerechtigkeit halber – im Sommer vor zwei Jahren hatten die Pumpkins mit großer Geste (und umsonst) auf dem Hamburger Spielbudenplatz aufgespielt – war nun der Süden der Republik und damit München, ohnehin Sitz des Pumpkins-Labels Virgin, an der Reihe.

Doch was das zahlreiche Publikum für knapp 55 Mark zu hören bekam, sorgte erst mal für Missmut. Trotz bester Voraussetzungen – für die ausgeschiedene Bassistin D’Arcy wurde mit Holes Melissa Auf Der Maur adäquater Ersatz gefunden, während am Drum-Kit erneut Ex-Junkie und Original-Pumpkin Jimmy Chamberlain saß – versank der aus altem und neuem Material gemischte Auftritt in einer schlecht ausgesteuerten, infernalischen Soundorgie. Corgan & Co. störte das jedoch nicht – sie schmissen sich mit fast zuviel Verve in die Songs des neuen Albums, das offenbar eine Rückkehr zu dem laut tönenden Bombast von „Mellon Collie“ vollzieht Die JUachines Of God“ wurden mit statischen Gitarrenarrangements, wattstarker Lichtorgel und stampfender Basstrommel befeuert – was samt beschwörender Corgan-Ergüsse („We love you! Do you love us?“) eher in ein Fußballstadion gepasst hätte.

So retteten auch gute Momente wie die abgehackt rockende Version von „Ava Adore“ oder der Akustik-Jam von „1979“ (Chamberlain spielte Gitarre zu einer überflüssig dröhnenden Bass-Drum vom Band) nicht den Eindruck: Die Maschinen Gottes hatten reichlich Sand im Getriebe.

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