Steine aus dem Glashaus

Lebhafte Dispute erschütterten im vermeintlich unspektakulären Monat August die Redaktion: Zunächst wurde Über Wirken und Bedeutung des bekannten Gitarristen und Songschreibers Mark Knopfler gestritten: Gelten die Dire Straits mehr als das Solo-Werk – oder umgekehrt? Verdient der Epigone, der Bob Dylan und Chet Atkins zu seinen Altarheiligen zählt, überhaupt ein „Special“? Schließlich gaben die liebevolle Erinnerung an einige Gassenhauer und gelungene Kooperationen, etwa mit Emmylou Harris, den Ausschlag für die Würdigung – mit einem erwartungsgemäß sehr moderaten Sterne-Durchschnitt bei den bewerteten Alben.

Nach diesem Drama fuhr der Schreck in die Knochen von RS-Chefredakteur Bernd Gockel, als er für kurze Zeit die Redaktion verlassen hatte – und nach seiner Wiederkehr einen Entwurf mit M.I.A. auf dem Titelblatt gewärtigte. Auch hier blieb die Redaktion gespalten: Glaubten einige Kollgen bis vor kurzem, es handle sich um eine deutsche Zirkustruppe mit Vorsängerin Mieze, so interessierten sich andere für die politische Sache der Tamilen (jenseits der Rosenverkäufer in deutschen Gaststätten).

Und es nahm kein Ende: Nun wurde die Phänomenologie des sogenannten kalifornischen Hair Metal, ca. 1987, und ] die Wirkungsmacht speziell des Albums „Appetite For Destruction“ von Guns N‘ Roses erörtert. Ergebnis der Analyse!! Kaum jemand hat es wissentlich gehört. I doch jeder hat ein paar Freunde und Bekannte, die es zeitweilig zu ihrem Lebensinhalt gemacht hatten und sich ] gern daran erinnern. Grund genug für eine Betrachtung der wilden Tage von Axl Rose und seinen Spießgesellen: Waren sie Clowns, waren sie Helden? Wie^ meistens natürlich: beides!

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