Stone im September

Deutsch-Rap und Zucker-Pop - ein Streifzug durch die Septemberausgaben vergangener Jahre, die alle online unter www.rollingstone.de/das-archiv zu finden sind

September 2002 – schlechte Zeiten für deutschen HipHop. Obwohl Die Fantastischen Vier mit dem Erfolgshit „Die Da“ 1992 die Bahnen für deutschen Rap ebnenten, ist eine Dekade später der Hype um Deutschlands HipHop-Künstler abgeflaut. Bilanz der Album-Top-Ten 2001: lediglich zwei deutschsprachige Alben sind vertreten, Fettes Brot hatten zum ersten Mal seit sechs Jahren die Hitliste verfehlt, die Verkaufszahlen etablierter Deutsch-Rap-Acts sanken, während bei den US-Kollegen wie Eminem und Nelly die Kassen klingelten. Deutsche Acts wie die Rapperin Pyranja und die Berliner Spezializtz standen plötzlich ohne Plattenvertrag da, als Urban (das Black-Music-Department von Universal) und der deutsche Ableger des Def-Jam-Labels eine Kooperation ankündigten.

In der Septemberausgabe des Jahres 2001, zehn Jahre nach Veröffentlichung des legendären Nirvana-Albums „Nervermind“, sprang Spencer Elden, im Säuglingsalter auf dem berühmten Cover zu sehen, für den Rolling Stone noch einmal in den Pool. Im zugehörigen Feature wird der Weg der Punks aus Seattle zu den Rettern der Rockmusik nachgezeichnet. Die Entstehungsgeschichte des Cover-Artworks wird ebenso beleuchtet wie der Videodreh zu „Smells Like Teen Spirit“ und die teilweise chaotischen Konzerte der ersten Nirvana-Tour.

1995: Die Rave-Dance-Hippie-Happy-Nation spült auch diverse NDW-Helden wieder hoch; Inga Humpe will als „First Electronic Singer/Songwriter“ namens Bamby mit ihrer zuckersüßen Techno-Dance-Pop-Platte „Wall Of Sugar“ erneut durchstarten. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Schwester, der Hitproduzentin und Ex-Ideal-Sängerin Annette Humpe. Und das, obwohl den beiden von Klatschmagazinen gern mal der ein oder andere Zwist angedichtet wurde. „Aber so schlimm ist das gar nicht“, kann Inga uns beruhigen. „Allerdings war ich oft eifersüchtig. Annette hatte schon so früh Erfolg mit Ideal, und ich fand Ideal so scheiße.“ Der Rolling Stone prognostizierte damals: „richtig schiefgehen konnte das Projekt nicht“. Die Platte bekam später tatsächlich gute Kritiken, war aber kommerziell nur mäßig erfolgreich.

1999 ziert die anmutige Prä-Botox-Hollywood-Schönheit Nicole Kidman im September das Cover des Rolling Stone und spricht im Interview über ihren neuen Film „Eyes Wide Shut“, in dem sie an der Seite ihres damaligen Ehemannes Tom Cruise die weibliche Hauptrolle gibt, Stanley Kubricks plötzlichen Tod nur eine Woche nach Fertigstellung des Films, pikante Sexszenen mit dem Ehemann und – natürlich – Scientology.

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