The Airborne Toxic Event

Bis zum Frühjahr 2006 war der Airborne Toxic Event-Sänger Mike Jollett ein vielversprechender Schriftsteller. Er hatte im „McSweeney’s“ veröffentlicht, dem Literaturmagazin des Verlags von Literatur-Jungstar Dave Eggers, und war auch ins Künstler-Refugium Yaddo eingeladen worden.

Dann schlug das Schicksal zu. Seine Mutter erkrankte an Krebs, er selbst an Alopezie (wodurch sein Haar büschelweise ausfiel) und Vitiligo (wodurch sich seine Haut verfärbte), und er trennte sich von seiner Freundin. Zuerst versank er in einer tiefen Depression, dann ließ Jollett sein Buch liegen und begann in seiner Wohnung in L.A. Songs auf der akustischen Gitarre zu schreiben. „Nach einem Jahr hatte ich hundert“, erinnert er sich.

Bald darauf gründete er The Airborne Toxic Event, und einer jener Songs, „Sometime Around Midnight“ – den Jollett schrieb, nachdem er seine Ex mit einem anderen Mann aus einer Bar hatte kommen sehen – kletterte vor kurzem an die Spitze der US-Modern-Rock-Radio-Chart5, ließ die Kritiker aufhorchen – und verschaffte der Band einen Plattenvertrag mit einer großen Firma, die nun das Indie-Oebüt der Band wiederveröffentlicht.

Der größte Teil des Albums ist von Jolletts Unglück geprägt. „Ich schrieb über Dinge, bei denen ich verkommen oder einsam klang“, sagt er. „Philip Roth hat mal gesagt, man muss sich selber in Frage stellen, wenn man gute Geschichten erzählen will, weil es in guten Geschichten nicht immer darum geht, cool auszusehen.“

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