Tom Hanks würde kein Buch mit „Sensitivity Reading“-Korrektur lesen

Der Schauspieler findet, dass jeder auf seine eigene Empfindsamkeit vertrauen sollte und Erwachsene doch zumindest verstehen sollten, dass in früheren Zeiten eben anders gedacht wurde.

Romane, die von bestimmten Wörtern bereinigt werden oder neue Kontextualisierungen erhalten, um bestimmte Gesellschaftsgruppen nicht zu verletzen, gehören für Tom Hanks boykottiert. Der Oscar-Preisträger, inzwischen selber Schriftsteller, schloss sich mit seiner Meinung an eine Diskussion um die Korrektur von Romanen von Roald Dahl an.

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Zahlreiche Bücher des wegen seiner politischen Meinung kontrovers diskutierten, für seine fantasievollen Kinderbüchern aber weltweit gefeierten britischen Autors wurden nach einem ausführlichen so genannten Sensitivity Reaading mit zahlreichen Veränderungen auf den Markt gebracht. So ist in „Charlie und die Schokoladenfabrik“ etwa nicht mehr von „fetten“ oder „hässlichen“ Kindern die Rede. Nach landesweiten Protesten kündigte der Verlag aber an, ebenfalls die unverstellten Ausgaben wieder in den Handel zu bringen.

Tom Hanks: Erwachsene können doch auf ihr eigenes Bauchgefühl hören

Solche Eingriffe in das Werk eines Künstlers empfindet Hanks als einen Fehler. „BBC Radio 4“ sagte er in einem Interview zu dem Thema: „Ich bin der Meinung, dass wir alle erwachsen sind. Und wir können die Zeit und den Ort und wann diese Dinge geschrieben wurden nachvollziehen. Und es ist gar nicht so schwer zu sagen: Das passt jetzt nicht so ganz, oder?“

Der 66-Jährige will keine Bücher in den Händen halten, auf denen ein Siegel mit den Worten „Gekürzt wegen moderner Empfindlichkeiten“ steht. „Lassen Sie mich entscheiden, woran ich mich störe und woran ich mich nicht störe“, sagte Hanks. Und weiter: „Lasst uns hier auf unsere eigene Sensibilität vertrauen, anstatt jemanden entscheiden zu lassen, was uns beleidigt oder nicht beleidigt.“

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In seiner Debüterzählung schließt Hanks indes an eine andere Kulturdiskussion an, die seit einiger Zeit auch die größten Vertreter der Leinwandkunst irritiert: die Dominanz von Superhelden-Filmen. In dem Buch mit dem Titel „The Making of Another Major Motion Picture Masterpiece: A Novel“ findet sich laut Verlag „eine äußerst ehrgeizige Geschichte über die Entstehung eines kolossalen, mit Stars besetzten, multimillionenschweren Superhelden-Actionfilms und das bescheidene Comicbuch, das den Film inspiriert hat“.

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