Tom Petty: British Invasion

Mitte der 60er-Jahre“, glaubt Petty, „hatten die Engländer ein romantischeres Bild vom Rock’n’Roll als die Amerikaner. Wir nahmen ihn einfach nicht so ernst. Das Energie-Level, das mit der British Invasion kam, machte den Unterschied: Diese Jungs stellten die Gitarre wirklich in den Mittelpunkt. Bei den Shirelles war von der Gitarre herzlich wenig zu hören.“

1. „I Want To Hold Your Hand“/“I Saw Her Standing There“ The Beatles, 1963

Die Beatles standen über allen anderen – als sie plötzlich im Radio gespielt wurden, war die Welt über Nacht eine andere. Wenn man das damals nicht selbst erlebt hat, kann man das kaum nachvollziehen. Alles veränderte sich. Auf „I Want To Hold Your Hand“ sangen John und Paul die Lead-Vocals gemeinsam – und es klang wie eine neue Stimme, ein klangliches Vergnügen.

2. „You Really Got Me“ The Kinks, 1964

Ich hörte den Song zum ersten Mal auf einer Tanz-Party. Der DJ hatte voll aufgedreht – und das Publikum wurde stumm. Dann brach tosender Beifall los – und das für eine Platte! Dieser Gitarren-Break – ich hatte einen derartigen Ausbruch noch nie in meinem Leben gehört.

3. „We’ve Gotta Get Out Of This Place“ The Animals, 1965

Der Anlass, dass ich mich aus meinem Elternhaus verabschiedete. Der Bass-Riff ist ein Klassiker. Die Arrangements waren sauber: Jedes Instrument hatte seine Aufgabe.

4. „She’s Not There“ The Zombies, 1964

Der Piano-Break war außerhalb unseres Horizontes, passte aber perfekt. Colin Blunstones Stimme lieferte einen unerhörten Klang. Ich dachte mir damals: So muss es klingen, wenn Zombies singen.

5. „When You Walk In The Room“ The Searchers, 1964

Ich musste mir verkneifen, mehrere Songs von ihnen aufzulisten. Die zwölfsaitige Gitarre machte schwer Eindruck auf mich, und ihr Gesang war göttlich.

6. „I’m Alive“ The Hollies, 1965

Unglaubliche Stimmen. Von den Beatles abgesehen, hatten sie den besten Harmoniegesang.

7. „I’m A Man“ The Yardbirds, 1965

Dieser Break – wenn sie das Tempo plötzlich erhöhen – war schlichtweg psychedelisch. Und Jeff Beck spielte unisono mit der Mundharmonika. Es ist eine kurze Platte, aber am Ende blieb ihnen sogar noch Zeit für einen furiosen Rave. Sie hatten alles an Bord.

8. „Anyway You Want It“ Dave Clark Five, 1964

Sie waren cool. Die Nummer klingt wie ein Zug, der außer Kontrolle geraten ist – und das Saxofon hupte dazu ganz tief unten. Den Hall auf den Vocals derart in den Vordergrund zu holen, war ein bedeutsamer Schritt. Jedes Mal, wenn ich es hörte, wurde ich ganz irre.

9. „I Can’t Explain“ The Who, 1965

Was ich gerade am frühen Pete Townshend so schätze, ist die Tatsache, dass man sich mit seinen Songs identifizieren konnte. Und er setzte seine zwölfsaitige Rickenbacker wie kein anderer ein: Bei dem Gitarren-Break dreht er den Klangregler einfach nur rauf und runter.

10. „(I Can’t Get No) Satisfaction“ The Rolling Stones, 1965

Sie hatten so viel Attitüde. Der Riff und der verzerrte Sound waren genial, die Lyrics aus dem Leben gegriffen. Es fällt schwer, über „Satisfaction“ noch was zu sagen, weil jeder den Song kennt. Ein großer Moment in der Rock-Geschichte. Allein der Titel ist Gold wert.

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