Tun Sie VEX RED einen Gefallen: Nennen Sie ihre Musik Grunge! Obwohl sie nach New Metal duftet

It’s only rock ’n ‚roll: Gute vier Stunden vor dem Hamburger Konzert von Bush erleben alle Beteiligten ihr bisschen Anteil am Glamour des Musik-Biz auf ganz unterschiedliche Weise. Die Roadies bei der Arbeit, die Promoterin beim Verscheuchen von Unbefugten, Bush-Sänger Gavin Rossdale, indem er in seiner adretten Garderobe die Beine hoch legt – und die Vorgruppe Vex Red, indem sie sich in der Backstage-Zelle mit sichtbarer Genugtuung in ihr Schicksal fügt. Alle seien super freundlich, sagen die fünf im Chor, besonders die Bush-Musiker, von denen man viel lernen könne.

Mag sein: Wie Vex Red zogen auch Bush einst aus, um Großbritannien eine würdige Vertretung in einem amerikanisch dominierten Genre zu verschaffen. Damals ging es um den so genannten Grunge, bei Vex Red geht es um New Metal-Starproduzent Ross Robinson (Slipknot, Korn) hatte im vergangenen Jahr in der englischen Hard-Rock-Zeitschrift „“Kerrang!“ junge Bands aufgerufen, ihm Demos zu schicken, und erwählte am Ende Vex Red für eine Produktion. Als Gegenspieler von Limp Bizkit und Linkin Park sieht Gitarrist Ant Forbes seine Band freilich ungern: „Wie wär’s denn mit Grunge der dritten Generation?“, fragt er leicht zynisch, „“das wäre ein Begriff, mit dem wir uns zumindest nicht völlig unwohl fühlen würden.“

Na gut. Das Debütalbum von Vex Red, obwohl mit makellos verzerrten Fön-Gitarren und den obligatorischen Digital-Beats deutlich für den besagten Markt frisiert, lebt in der Tat mehr von der einst in Seattle beliebten pathetischen Melancholie als von dem ins Extreme getriebenen Rap-Metal-Crossover der genannten US-Gruppen. „Wir sind Pessimisten, und darüber singen wir, obwohl keiner von uns aus einer zerrütteten Familie kommt“, sagt Sänger Terry Abbott ein bisschen trotzig, „“aber wer braucht schon böse Eltern, um schlecht drauf zu sein.“

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