Er steht auf einem Baukran über einem Festivalgelände, Mikrofon in der Hand, Sonnenbrille auf der Nase. Hanumankind ist angekommen. Der indische Rapper, der aus Kerala stammt und zwischen Houston und Bangalore pendelte, spielt sein erstes Set in Deutschland – und bringt dabei mehr als nur die Temperaturen mit: „Es fühlt sich an wie Indien in Deutschland. Wir haben die Hitze mitgebracht“, sagt er lachend. ROLLING STONE konnte auf dem Splash! (5. Juli) mit Hanumankind sprechen.
„Rocky ist ein verdammter Pionier. Dass er überhaupt Bock hatte, war komplett irre.“
Hanumankind ist einer der spannendsten HipHop-Acts Asiens. Mit über 400 Millionen Streams für „Big Dawgs“ (dem viralen Track, der weltweit explodierte) hat er sich weit über den Subkontinent hinaus einen Namen gemacht. Der offizielle Remix mit A$AP Rocky wurde im Dezember 2024 veröffentlicht – für Hanumankind selbst bis heute surreal: „Rocky ist ein verdammter Pionier. Dass er überhaupt Bock hatte, war komplett irre.“
„Ich bin kein verdammtes Role Model. Ich bin voller Fehler – aber ich lerne.“
Hanumankind spricht offen über Widersprüche, Herkunft und den täglichen Spagat zwischen Tourleben und Realität: „Ich bin kein verdammtes Role Model. Ich bin voller Fehler – aber ich lerne.“ Trotz Business-Studium in Indien hatte er nie vor, Bilanzen zu prüfen – sondern Beats zu bauen: „Musik ist das Businessmodell. Aber am Ende muss es Musik bleiben.“
Hier geht es zum Video-Interview:
In seinem Sound verschmelzen US-Rap-Einflüsse mit der Energie indischer Straßenkultur. Hanumankind rappt auf Englisch – nicht aus Kalkül, sondern weil es seine erste Sprache ist: „Ich bin in Houston aufgewachsen. Englisch ist mein Schreibraum – HipHop war mein Weg, mich zu finden.“
Ein Gespräch über Freundschaft, Polizeigewalt am ersten Unitag, und die Verantwortung, mit seiner Stimme für mehr zu stehen – ohne sich zum Sprachrohr stilisieren zu lassen: „Wenn ich’s schaffe, schaffen wir’s alle. Wir entscheiden, wie wir klingen – nicht andere.“